Hundekot Darum ist der Kirchplatz in Schlanstedt ab sofort hundefrei

Schlanstedt
Das Thema ist aktuell und sehr unappetitlich. „Wir müssen vermehrt feststellen, dass Schlanstedter Hundebesitzer ihre Vierbeiner ganz gezielt auf unseren Kirchplatz führen“, berichtet Ortsbürgermeisterin Waltraud Beck (CDU).
Am meisten aber ärgere sie, dass die Hinterlassenschaften nach dem „großen Geschäft“ einfach liegenbleiben. Als sie kürzlich nun ganz gezielt eine Anwohnerin aus Schlanstedt, die mit mehreren Hunden auf dem Platz war, angesprochen habe, ob diese auch für alle Fälle eine Tüte dabei habe, sei nur eine freche, respektlose und beleidigende Antwort gekommen.
Da sei ihr der Kragen geplatzt. „Wir als Gemeindekirchenrat haben die Hoheit über den Kirchplatz und müssen uns das nicht bieten lassen.“
Hunde nicht mehr geduldet
Gesagt - getan. Auf offiziellen Schildern mit Stempel und Unterschrift des Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates wird nun darauf hingewiesen, dass Hunde auf dem Kirchplatz nicht mehr geduldet sind.
Die Schilder selbst sind bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr entstanden.
„Waltraud Beck hatte uns angesprochen, ob wir helfen könnten“, erklärt Ortswehrleiter Volker Leimberg. Und weil ein solches Miteinander in Schlanstedt selbstverständlich sei, habe er sofort zugesagt. „Da hat gut gepasst, dass wir endlich unseren unfreiwilligen Corona-Dornröschenschlaf beenden durften.“
So hatte die Kinder und Jugendfeuerwehr gleich bei ihrem ersten Treffen eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Unter Anleitung des Jugendwarts David Heinecke wurde gesägt, getackert, geklebt und foliert.
Anzeige nach Verstoß
Entstanden sind vier Schilder aus Holz, die nun an allen Eingängen des Kirchplatzes ihren Platz gefunden haben und nicht zu übersehen sind. Wer nun trotzdem dagegen verstößt und mit seinem Hund auf dem Kirchplatz beobachtet wird, muss mit einer Anzeige rechnen.
„Das mag manchen Außenstehenden vielleicht hart vorkommen, aber angesichts der vielen Hundehaufen ist es nicht anders machbar“, sagt Brigitte Meier.
Die Schlanstedterin ist seit etwa einem Jahr täglich auf dem Kirchhof anzutreffen und bringt das Gelände rund um die Martini-Kirche in Ordnung. Sie pflegt die Beete, pflanzt, schneidet Bäume und Hecken. Und seltsamerweise ist die Unart der vielen Tretminen auf dem Kirchplatz relativ neu und erst, seit sie hier Ordnung halte, zu beobachten.
„Unser Kirchplatz ist eigentlich so sauber, wie noch nie“, lobt Waltraud Beck das Engagement von Brigitte Meier.
Nur eben bis auf diese Tretminen, doch damit ist jetzt Schluss. „Wir haben vor, unseren Kirchplatz als Treffpunkt von Schlanstedt zu entwickeln.“ Hier sollen sich nach den Worten der Bürgermeisterin Menschen zusammenfinden und Kinder spielen. Unbedarft und ohne zu befürchten, mitten auf der Wiese in einen Hundehaufen zu treten. Und seit die Kirchengemeinde die neuen Kirchenfenster jeden Abend beleuchtet, kommen immer wieder Neugierige aus der gesamten Region auf den Kirchplatz, um sich die bunten Kunstwerke anzusehen. Waltraud Beck: „Da machen Hundehaufen einen sehr schlechten Eindruck.“
„Vieles ist in dieser Corona-Zwangspause auf der Strecke geblieben“
Mit einem süßen Dankeschön und einer Finanzspritze für die nächste Feier hat sich Waltraud Beck bei den Mitgliedern der Kinder- und Jugendfeuerwehr für diese Hilfe bedankt.
Dass sich die Feuerwehrleute wieder treffen dürfen, sei längst überfällig gewesen, so der Ortswehrleiter. Es sei dringend nötig, die Dienst- und Übungsabende wieder regelmäßig auszurichten.
Er sagt: „Vieles ist in dieser Corona-Zwangspause auf der Strecke geblieben, so dass wir üben und wiederholen müssen, um im Ernstfall gerüstet zu sein.“
Jüngstes Mitglied erst im März geboren
Leimberg geht davon aus, dass diese Treffen auch mit der neuen Corona-Notbremse nicht wieder ausgesetzt werden. „Unsere Kinder und Jugendlichen sind getestet und wir von der Einsatzabteilung sind alle geimpft.“
Seit den letzten Zusammenkünften ist einiges passiert und er stellt das jüngste Mitglied der Schlanstedter Feuerwehr vor: Nala, die Tochter von Melanie und David Heinecke, geboren am 19. März 2021.
Nala ist bei den Treffen der Kameraden regelmäßig mit dabei, und weil auch der älteste Schlanstedter Feuerwehrmann Friedrich Förster (95) immer, wenn im Gerätehaus etwas los ist, nach dem Rechten schaut, haben sich beide auch schon näher kennengelernt.
