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Amt in Frauenhand Das Damen-Trio vom Amt: Vom Alltag im Einwohnermelde- und Standesamt in Dingelstedt

Wer ist in der Gemeindeverwaltung wofür zuständig? An welches Amt muss man sich mit diesem oder jenem Anliegen wenden? Die Volksstimme versucht, in einer Serie nicht nur die passenden Antworten zu geben, sondern die Macher in den Amtsstuben und Fachbereichen vorzustellen. Heute: das Einwohnermelde- und Standesamtamt.

Von Maria Lang 28.09.2022, 13:32
Katharina Christiansen, Andrea Knackstedt und Anna Bodmann (v.l.) sind das Dreier-Team in Einwohnermelde- und Standesamt. Gemeinsam kümmern sie sich um zahlreiche Anliegen der Einwohner.
Katharina Christiansen, Andrea Knackstedt und Anna Bodmann (v.l.) sind das Dreier-Team in Einwohnermelde- und Standesamt. Gemeinsam kümmern sie sich um zahlreiche Anliegen der Einwohner. Foto: Maria Lang

Dingelstedt - Mit dem Einwohnermeldeamt hat sicher jeder schon einmal zu tun gehabt – mindestens, wenn es darum geht, Personalausweis oder Pass zu verlängern. Doch was gehört eigentlich noch in den dortigen Aufgabenbereich?

„Tatsächlich sind Ausweise und Pässe das Hauptfeld“, sagt Anna Bodmann. Die 27-Jährige aus Eilsdorf kam als Quereinsteigerin zu Beginn des Jahres neu ins Team und unterstützt seitdem ihre Kolleginnen Katharina Christiansen und Andrea Knackstedt.

Letztere geht in zwei Jahren in den Ruhestand und arbeitet nun ihre Nachfolgerin in spe ein. Somit wurde im Einwohnermeldeamt von einem auf zwei Arbeitsplätze aufgestockt. „Der Bedarf ist auf jeden Fall da – die Warteschlange an den Sprechtagen zog sich hier mitunter über den ganzen Hof“, erklärt Bodmann.

Katharina Christiansen hingegen ist auch noch recht neu in der Verwaltung. Sie kam vor ziemlich genau einem Jahr als neue Standesbeamtin in den Huy und nimmt seit Januar Trauungen vor (die Volksstimme berichtete). 30 Stück hat sie in den vergangenen Monaten bereits absolviert – und entlastet damit ebenfalls ihre Kollegin Andrea Knackstedt, die neben der Arbeit im Einwohnermeldeamt auch für das Standesamt zuständig ist. Beide Bereiche, Einwohnermeldeamt und Standesamt, wurden erst in diesem Jahr zusammengelegt, so dass sich das Dreier-Gespann nun gegenseitig unterstützt, aushilft und vertritt.

Mehr als Ausweiseund Pässe

Neben der Beantragung und Verlängerung von Ausweisen und Pässen gehören weiterhin An- und Ummeldungen, Führungszeugnisse, Auskünfte aus dem Gewerbezentralregister sowie zahlreiche Auskünfte und Bescheinigungen für interne Verwaltungsangelegenheiten (wie beispielsweise das Heraussuchen der Altersjubilare) zum Tagesgeschäft im Einwohnermeldeamt. Nicht alltäglich, aber dennoch ins Aufgabenfeld gehört auch der Bereich der Wahlen und dabei unter anderem das Versenden der Wahlbenachrichtigungen.

Das Standesamt, das im Übrigen neben dem Trauzimmer in der Verwaltung noch Außenstellen auf der Westerburg und in der Dingelstedter Villa Bianca hat, kümmert sich auf der anderen Seite um Eheanmeldungen, Namensänderungen, Vaterschaftsanerkennungen und Kirchenaustritte.

Pensum geht über Eheschließungen hinaus

„Man kann bei uns zum Beispiel auch die Reihenfolge seiner Vornamen ändern – wenn man den zweiten beispielsweise lieber mag als den eigentlich ersten“, sagt Katharina Christiansen. „Wir betreiben Registerpflege, beurkunden Sterbefälle, kümmern uns um Scheidungen, prüfen Erbschaftsangelegenheiten und helfen bei Erbermittlungen, stellen neue Geburtskunden aus und beglaubigen Urkunden und mehr.“

Ein Feld, das neu hinzugekommen ist, ist die Digitalisierung. „Momentan läuft eine große elektronische Nacherfassung von Altregistern“, ergänzt Andrea Knackstedt. „Also die Umwandlung von Papierform in digital – damit man von überall darauf zugreifen kann und jeder von überall seine Dokumente beantragen kann. Eine tolle Sache, wenn es soweit ist, aber bis dahin eine Menge Arbeit.“

Das Aufgabenfeld sei insgesamt sehr abwechslungsreich und vielfältig, sind sich die Drei einig – langweilig werde es hier nie. „Ich mag besonders den menschlichen Kontakt“, sagt Anna Bodmann. „Dass man mit so verschiedenen Menschen und ihren verschiedenen Anliegen zu tun hat.“

Menschliches steht im Vordergrund

Das Menschliche stehe auch für Katharina Christiansen im Vordergrund, die die Trauungen persönlich besonders mag. „Als Standesbeamtin kann man wirklich ein Buch schreiben“, sagt auch Andrea Knackstedt. „Jede Trauung ist anders – und ich bin immer noch bei jeder aufgeregt.“

Ganz selten gebe es mal „stänkernde Bürger“, das sei nicht so schön, aber eben auch Gott sei Dank nicht die Regel, so das Trio – ansonsten bereite der Job allen viel Spaß und man sei mit Freude dabei.