Der lange Weg zum Glas-Leuchtstein:Das Geräusche-Memory nimmt Gestalt an
Für 40 000 Euro soll auf dem Postplatz ein sogenanntes Geräusche-Memory entstehen. Die Idee dazu hatte der Künstler Gisbert Baarmann. Nach wochenlanger Verzögerung haben gestern die Arbeiten begonnen.
Haldensleben l Glassteine, aus denen Kabel ragen, eine geheimnisvolle Metallsäule: Mit wundersamer Fracht trafen Gisbert Baarmann und seine Helfer gestern auf dem Postplatz ein. Aus den einzelnen Elementen soll nun das Geräusche-Memory entstehen - und zwar mit tüchtiger Verzögerung. Ursprünglich hatte bereits am 22. September alles fertig sein sollen. Doch laut Baarmann war die Zahl der Hindernisse groß.
"Erst wollten wir die Installation mit Lichtleitfasertechnik bauen", so Gisbert Baarmann. Auf diese Weise hätte eine zentrale Lichtquelle alle Glassteine zum Leuchten gebracht. "Aber das wäre sündhaft teuer und tagsüber kaum wahrnehmbar", erklärt der Künstler. Stattdessen seien in den Steinen nun LEDs verbaut. Nach ersten Entwürfen wollte Baarmann diese über Photovoltaik-Plättchen mit Strom versorgen. Dagegen gibt es nun einen klassischen Anschluss via Kabel.
Mit der Idee des Geräusche-Memorys hat Gisbert Baarmann den Wettbewerb "Bespielbare Kunst für die Haldensleber Innenstadt" gewonnen. Das Konzept sieht so aus: Auf einer Fläche von zehn mal zehn Metern werden einzelne Steine aus dem Pflaster des Postplatzes entfernt und durch bunte Glassteine ersetzt. Diese haben auf der Unterseite einen Lichtsensor und reagieren, sobald jemand auf sie tritt. Per Funk sind sie mit einer Säule verbunden. Aus dieser erklingen verschiedene Geräusche oder Worte. Wie bei jedem Memory besteht das Ziel darin, passende Paare zu finden. "Beim Betreten leuchten die einzelnen Steine auf, ist das richtige Antwortpaar gefunden, verlöschen sie wieder", so Baarmann. Als besonderer Clou soll man sogar eigene Geräusche aufnehmen können.
Doch dieses Ziel war schwerer zu erreichen als gedacht. "Die Lichtsensoren bereiten mir noch leichte Sorgen. Sie dürfen nicht durch vorbeiziehende Wolken oder Baumschatten beeinträchtigt werden", sagt Baarmann. Trotzdem soll das Memory nun schnell Form annehmen. "Die Bodenarbeiten wollen wir diese Woche fertigstellen. Ende nächster Woche soll bereits der erste Probelauf beginnen", so Baarmann.