Einbruch Waffenklau in Sorge

Aus dem Grenzmuseum Sorge im harz wurde eine Maschinenpistole sowjetischer Bauart geklaut. Die Waffe ist allerdings unbrauchbar.

Von Burkhard Falkner 28.12.2016, 21:14

Sorge l „Hast du schon gesehen, im Museum steht das Fenster offen!“ Mit diesem Hinweis aus der Nachbarschaft ist Sorges Ortsbürgermeisterin Inge Winkel (parteilos) am gestrigen Mittwochmorgen konfrontiert worden. Als sie wenig später nachschaute, traute die Ortschefin und Vorsitzende des Fördervereins für das Grenzmuseum Sorge ihren Augen nicht: Die Fensterscheibe des im Winter eigentlich geschlossenen Museums war eingeschlagen worden. In dem winzigen Raum lag überall Glas. Das meiste stammte von der Vitrine für die Maschinenpistole (MPI) der Marke Kalaschnikow. Der Glaskasten war völlig zertrümmert, die Waffe weg.

Umgehend informierte Inge Winkel die Polizei und weitere Bürger. Die Beamten nahmen ihre Arbeit auf. Der Dieb oder die Diebe müssen es allein auf das alte Sturmgewehr abgesehen haben. „Sonst fehlt nichts“, so die Bürgermeisterin nach einem ersten Überblick. Selbst die Museumskasse mit wenigen Euro ließen die Täter liegen. Wann genau der Einbruch verübt wurde, ist nicht klar.

Einwohner von Sorge wollen am Dienstagabend gegen 22.30 Uhr ein sehr schnell davonfahrendes Fahrzeug im Ort bemerkt haben. Festgestellt wurde das Fehlen der Kalaschnikow dann Mittwochmorgen.

Die Anschauungswaffe ist eine Dauerleihgabe von Rudolf Zietz aus Herzberg in Niedersachsen. Er arbeitete in den 1950er Jahren beim Bundesgrenzschutz und hatte mit solchen Kalaschnikows bei seinem Gegenüber – den DDR-Grenzsoldaten – zu tun und das Gewehr als Ehrengabe erhalten.

Zietz engagiert sich seit Jahren für das Grenzmuseum sowie für die Aufarbeitung der Geschichte und eine Versöhnung nach der Teilung im Harz. „Es macht mich sehr traurig, dass das Ausstellung-stück gestohlen wurde“, sagte er der Volksstimme. Er könne sich vorstellen, dass die Täter durchaus aus der Region Harz stammen. „Hoffentlich wird der Fall bald geklärt“, so Zietz.

Bei der gestohlenen Kalaschnikow kann es sich um eine ältere, unbrauchbar gemachte, aber echte MPI AK 47 oder um eine weiterentwickelte AK 74 mit kleinerem Kaliber handeln. Davon spricht die Polizei. Im schussfähigen Zustand ist die Kalaschnikow als Kriegswaffe klassifiziert, der Besitz streng verboten.

Die Polizei bittet um Hinweise zum Einbruch und zum Verbleib der MPI unter Telefon (0 39 41) 67 41 93