Jubiläum bei der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt / Verdienste des Vorstandes gewürdigt Eine 90-Jährige setzt Maßstäbe in Halberstadt
Anlässlich einer Veranstaltung zum 90-jährigen Bestehen der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt (WGH) wurde Karl-Heinz Schönfeld mit der Ehrennadel des Verbandes der Wohnungsgenossenschaften von Sachsen-Anhalt (VdWg) in Gold und Uwe Kalabuch in Silber ausgezeichnet.
Halberstadt. Verbandsdirektor Ronald Meißner würdigte die außerordentlichen Leistungen des Vorstandsvorsitzenden und Vorstandes der WGH, die sich seit vielen Jahren in besonderer Weise um das genossenschaftliche Wohnen verdient gemacht haben.
"Karl-Heinz Schönfeld hat maßgeblich in seiner Funktion als Vorsitzender des Vorstandes die beispielhafte Entwicklung der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt zu einer modernen und leistungsfähigen Genossenschaft geprägt. In seinen Funktionen als Vorsitzender des VdWg, als Mitglied des Präsidiums des Gesamtverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW), dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, und in weiteren wohnungswirtschaftlichen Organisationen hat er wohnungspolitische Rahmenbedingungen wesentlich geprägt und beeinflusst", begründete Ronald Meißner die Auszeichnung.
"Uwe Kalabuch trägt seit 1981 Vorstandsverantwortung, zunächst in der ehemaligen ,AWG Thomas Müntzer\' und seit 1989 in der WGH. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Überführung der Wohnungswirtschaft in ein marktwirtschaftliches System ab 1989 und bei der Schaffung der organisatorischen, rechtlichen und ökonomischen Basis für sicheres und gutes Wohnen in der Genossenschaft. Er hat große Anteile am modernen, leistungsfähigen Erscheinungsbild der Genossenschaft", würdigte der Verbandsdirektor dessen Leistungen. Völlig überrascht von diesem "nicht geplanten Tagesordnungspunkt" bedankten sich beide für die Ehrung.
WGH-Chef Karl-Heinz Schönfeld hatte zu Beginn der festlichen Veranstaltung im Tagungszentrum "Villa Heine" vor allem Genossenschaftsmitglieder willkommen geheißen, die sich ehrenamtlich in verschiedenen Gremien und Vereinen verdient gemacht haben und das genossenschaftliche Leben auf vielfältige Weise mitgestalten und bereichern. Er dankte ihnen und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wohnungsunternehmens für ihr Engagement, bevor er die Vertreter aus Politik und Wirtschaft, von Verbänden und Banken sowie Geschäftspartner begrüßte. Auf letztere eingehend, betonte Schönfeld, dass es um wirkliche Partnerschaften geht, die oft schon seit Jahren Bestand haben und die gebraucht werden, "damit Wohnen funktioniert".
Sein Rückblick in die 90-jährige Geschichte fiel nicht sehr lang aus. Schönfeld erinnerte an die Gründung der Heimstätten-Baugenossenschaft am 31. Juli 1921 im benachbarten Nord- und Südweg und erwähnte Wilhelm Trautewein und Arthur Kühlewind, die den erfolgreichen Weg der Genossenschaft begründeten. Später kam die Sargstedter Siedlung hinzu, am 10. Juni 1954 wurde mit Gründung der Arbeiter-Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) "Thomas Müntzer" ein neues Kapitel der Halberstädter Genossenschaftsgeschichte geschrieben. Die AWG war maßgeblich am Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt beteiligt. 1990 firmierte sie zur Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt, die sich seit 1991 WGH nennt und seitdem als einer der Großakteure im Rahmen des Stadtumbaus gilt. Rund 200 Millionen Euro hat das Wohnungsunternehmen seit 1993 investiert. "Das sind 50 000 Euro pro Arbeitstag", unterstrich Karl-Heinz Schönfeld stolz. "Damit geben wir über 200 Handwerkern, Ingenieuren, Bauleuten und Architekten in der Region Arbeit."
Beispielhaftes leistete die WGH beim Rückbau von 1160 Wohnungen und mit dem Bau von Mehrgenerationenhäusern in Halberstadt. Sie setzt Maßstäbe mit energieeffizienten Maßnahmen und dem Einsatz erneuerbarer Energien. Ein Drittel der Wohnungen profitiert bereits davon. "Wir legen größtes Augenmerk auf die Einsparung von Energie und stabile Wohnnebenkosten durch energetische Stadterneuerung."
Für das Projekt "WGH - Die grüne Genossenschaft" gab es in diesem Jahr den Genossenschaftspreis in der Kategorie "Genossenschaften sorgen für ein gutes Klima: Energieeffizient wohnen". Diese Würdigung zeige, dass "wir auf dem richtigen Weg sind". "Wir sind und bleiben ein verlässlicher Partner und werden unseren Mitgliedern weiterhin das gute Gefühl geben, dass ihre Genossenschaft in ihrem Sinne zukunftsfähige Lösungen umsetzt", so Schönfeld.
Die WGH zählt heute mit fast 4200 Mitgliedern und einem Bestand von über 4000 Wohnungen zu den größten der 125 Wohnungsbaugenossenschaften in Sachsen-Anhalt.