Netzausbau Energie-Hunger wird gestillt
Der Energieversorger Avacon stemmt in Halberstadt eine Millioneninvestition, um den Energiehunger der Zukunft zu stillen.
Halberstadt l Fast unbemerkt hat der Energieversorger Avacon AG vor den Toren Halberstadts mit dem Errichtung einer neuen Schaltstation begonnen, die in der Endausbaustufe die Aufgaben eines modernen Umspannwerkes erfüllen soll. Eine millionenschwere Investition im Industriegebiet Ost von Halberstadt, wie es auf Volksstimme-Nachfrage aus der Konzernleitung in Helmstedt heißt.
„Insgesamt 1,3 Millionen Euro investiert die Avacon AG in den Bau der neuen Mittelspannung-Schaltstation“, berichtet Avacon-Pressesprecher Ralph Montag. Derzeit wird auf dem etwa 4200 Quadratmeter umfassenden Areal die Grundplatte für das Gebäude gegossen. Bis Frühjahr 2016 verlegt das Unternehmen noch eine 15 000-Volt-Leitung als Erdkabel vom Umspannwerk Wegeleben bis zur neuen Schaltstation in Halberstadt. Hintergrund für die Investition sei das Wachstumspotenzial des Industriegebietes Ost, so Ralph Montag. Der Versorger will darauf vorbereitet sein, wenn der Energie-Hunger am Stadtrand der Kreisstadt mit weiteren Gewerbeansiedlungen wachsen sollte. „Darum haben wir ein so großes Grundstück erworben, um weitere Reserveflächen vorhalten zu können.“
In Sichtweite hat kürzlich erst ein neues Unternehmen die Produktion aufgenommen. Die BWK Dachzubehör GmbH aus Wolpertshausen (Baden-Württemberg) hat direkt an der Luther-Augustin-Straße eine neue Fabrik gebaut, in der Polyestervliese für Dachunterspannbahnen hergestellt werden. 18 Millionen Euro wurden investiert und 30 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Mit dem Bau der Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben, an die das Industriegebiet direkt angeschlossen wird, erhalte das Areal eine schnelle Anbindung an die Bundesstraßen 6, 79 und 81, sagt auf Volksstimme-Nachfrage Thomas Rimpler, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Stadtplanung, Kultur der Stadtverwaltung Halberstadt. „Wir als Stadt und die Unternehmen haben damit bessere Vermarktungschancen.“ Mit dem Industriegebiet Ost besitze Halberstadt Entwicklungspotenzial für die Zukunft. Zumal die anderen Gewerbegebiete mittlerweile zwischen 90 und 100 Prozent ausgelastet seien. Dank der Avacon-Investition werde das Gebiet für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch noch interessanter. Von den 156 Hektar im Industriegebiet Ost seien derzeit 70 Hektar vermarktet, für 15 Hektar lägen Optionen vor. Bislang hätten sich 32 Unternehmen mit 458 Arbeitsplätzen dort angesiedelt.