Erlebnis-Werkstatt Zauberer und Handwerker

Andreas Julke zieht seit Jahren mit seiner mobilen Werkstatt durchs Land. Jetzt hat er eine Erlebnis-Werkstatt in Ströbeck eröffnet.

Von Jörg Endries 09.07.2016, 01:01

Halberstadt/Schachdorf   Ströbeck l Verzaubert ist Holz-Andi, alias Andreas Julke. Und das bereits seit über 40 Jahren. Eine Restekiste in der Werkstatt seines Opas, der Stellmacher war, ist dafür verantwortlich. Darin befanden sich Bauklötze, Holzfiguren und vieles mehr. Sie zogen den kleinen Andi in ihren Bann. Der Zauber der Restekiste hat ihn nie wieder losgelassen.

Der Spross einer Wernigeröder Tischlerfamilie hat die Liebe zu Holz zu seiner Berufung gemacht, erlernte in vierter Generation das Tischlerhandwerk und absolvierte eine Ausbildung zum Designer.

Beides verband er miteinander, entwickelte Lern- und Lehrmethoden und bot seinen ersten Kurs an. Seitdem verzaubert er Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Holzkursen. Dafür reist er Tausende Kilometer im Jahr durchs Land. Der Kunst-Tischler aus Halberstadt hat vor sechs Jahren „Andis ErlebnisWelt“ ins Leben gerufen und tourt seitdem mit seiner mobilen Holz-Mitmach-Werkstatt durch Sachsen-Anhalt.

In Kindertagesstätten, Schulen und Seniorenzentren ist er ein gern gesehener Gast. Nun ist ­Holz-Andi sesshaft geworden. Der 50-Jährige hat in dieser Woche seine eigene Schau- und ­Erlebnis-Werkstatt offiziell eröffnet. An drei Wochen­tagen hängt er nun seinen „Wanderstock“ an den Nagel.

Dafür ist der Halberstädter aufs Land gezogen. Andreas Julke hat ein verwaistes Haus im Schachdorf Ströbeck erworben, in dem nicht nur Platz für seine kleine Familie ist. Im Keller hat Julke seinen Traum von einer Holz-Bastel-Werkstatt erfüllt, wo er die Liebe zum Werkstoff Holz mit Jung und Alt beim individuellen, altersgerechten Handwerken unter Anleitung teilen möchte. Dafür bietet der er Kurse und Projekte an.

„Ich möchte Impulse geben und zeigen, dass der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind“, sagt der Neu-Ströbecker. Tradition trifft Innovation ist dabei sein Motto.

Julke gibt seinen Gästen ein Thema vor oder sie wählen selbst eins und können es in der Werkstatt umsetzen. Mit den Händen selbst etwas aus Holz zu gestalten, dies mit allen Sinnen zu begreifen, schöpferisch tätig zu sein und mit Stolz das Ergebnis zu präsentieren, stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. „Ich möchte Freude am Selbstgestalten wecken und mit Holz Erfolgserlebnisse sowie Glücksmomente vermitteln.“

Drei Mitarbeiter halten den kleinen Familienbetrieb am Leben. Zum Team gehört Partnerin Annett Riethausen, und der fünfjährige Sohn Artur mischt auch schon mit. Er sei ebenfalls vom Holz verzaubert. „Der Juniorchef begeistert bereits die kleinen Gäste der Schau- und Erlebnis-Werkstatt“, erzählt Andreas Julke. Vielleicht tritt der Kleine in Papas Fußstampfen und begründet die fünfte Julke-Tischler-Genera­tion, die diesmal im Schachdorf Ströbeck aufwächst.

Premiere hatte Julkes Werkstatt-Angebot am Donnerstag im Rahmen des Ferienprogramms des Schachmuseums Ströbeck. Zahlreiche große und kleine Gäste nahmen die Einladung an und bastelten gemeinsam Glücksbringer.

Für den 30. Juli wird zum Tag der offenen Tür von 10 bis 17 Uhr eingeladen. Der erste Holz-Workshop für Jung und Alt steht unter dem Motto „Hund oder Katz – von der Schablone zur fertigen Figur“ und folgt am 3. September. Demnächst soll im Haus außerdem das kleine Vintage-Café eröffnen. Dafür fehlt noch das Okay der Behörden.