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Fahrrad-Tourismus E-Bike-Paradies zwischen Harz und Leine

Das „E-Bike-Paradies Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen“ für Genussradler ist auf einem guten Weg. Acht Regionen beteiligen sich.

Von Mario Heinicke 15.03.2019, 00:01

Osterwieck l In Osterwieck kamen in dieser Woche die Akteure der Steuerungsgruppe aus den sieben beteiligten Regionen zwischen Südharz und Elm zu einer weiteren Beratung zusammen. Per Skype in den Bunten Hof zugeschaltet der österreichische Partner aus dem Südburgenland. Dort, nahe der ungarischen Grenze, gibt es bereits ein „E-Bike-Paradies“.

Mario Wermuth, zusammen mit Alexander Waturandang aus dem Fallsteindorf Osterode Begründer des E-Bike-Verleihers Harzmobil, hat beruflich mit den Österreichern zu tun. Wermuth trug die dort bereits erfolgreich umgesetzte Idee in seine Harzer Heimat. Vier Jahre Überzeugungsarbeit und Vorbereitungen waren notwendig, bis sich die Partner im September 2018 in Osterwieck zur Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages trafen. Um den ersten Schritt gehen zu können, nämlich die Beantragung von Fördermitteln. Jede Leader-Region für sich.

Leader ist ein Förderinstrument für den ländlichen Raum. Mittlerweile sind die ersten Fördermittel bewilligt, berichtete Ole Bartels vom Management der Leader-Region „Rund um den Huy“. Damit steht nun der offizielle Startschuss für das Projekt bevor. Er soll Anfang Juni im Südburgenland erfolgen. Dazu werden die deutschen Partner vom 3. bis 7. Juni nach Österreich fahren. Weitere Interessierte können mitreisen, um das bereits etablierte E-Bike-Paradies kennenzulernen.

Österreich verbinden Touristen eher mit den Alpen als mit dem landwirtschaftlich geprägten, auf den ersten Blick nicht so spektakulären Südburgenland. Doch es sei dort gelungen, 60 Partnerbetriebe zu gewinnen, die als Ziele für Genussradler an den rund 800 Kilometer Radwegen fungieren, berichtete Wermuth. Hotels, Ferienwohnungen, Gasthäuser, Direktvermarkter. Das stellen sich die Initiatoren auch für den Großraum Harz vor. Auch hier gibt es viele attraktive Ziele, die bisher nicht so im Blickfeld der Touristen stehen. Einschließlich Osterwieck. So wie die Ilsestadt hoffen auch die anderen Städte und Regionen auf einen touristischen Aufschwung durch die Genussradler. „Die Voraussetzungen sind nicht schlecht“, unterstrich Mario Wermuth.

Bis das soweit ist, wird es noch etwas dauern. Das Konzept für das „E-Bike-Paradies Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen“ liegt nicht fertig in der Schublade. Es soll nach dem Startschuss erarbeitet werden. Drei Jahre sind vorgesehen, um zum Beispiel Logistik, Service, Routen und Vermarktung in der großflächigen Region zu entwickeln.

E-Bike-Verleiher und -Routen gibt es freilich auch im Harz schon. „Wir wollen diese zusammenführen“, erklärte Wermuth.

Bereits am Freitag, 17. Mai, wird auf Schloss Hessen ein Leader-Info-Tag stattfinden. Dort soll das „E-Bike-Paradies“ thematischer Schwerpunkt sein. Ein Info-Tag für Jedermann, der nach Kloster Drübeck und Radisleben zum dritten Mal im Harzkreis stattfindet. Gedacht, um die Einwohner grundsätzlich auf die Fördermöglichkeiten über Leader aufmerksam zu machen, von dem schon etliche Vereine und Private profitiert haben. Bis 2021 sind in der aktuellen Förderperiode noch Zuschüsse für spannende Projekte zu erwarten.