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Mehr als 600 Gäste besuchen das Zieglerfest im technischen Denkmal - Die Ausstellung über Ringöfen ist noch bis zum Ende des Monats zu sehen Feldbahnfahrten machen Ziegeleibesuchern auch bei Regen großen Spaß

Von Marita Bullmann 15.05.2013, 03:16

Hundisburg l Dass trotz des schlechten Wetters am Sonntag über 600 Besucher zum Zieglerfest kamen, freute Marion Nier, die Leiterin der Ziegelei, und die zahlreichen Helfer des Fördervereins Ziegelei Hundisburg ganz besonders. Viel Zeit hatten die Ehrenamtlichen wieder in dieses Fest investiert. Bei einem Arbeitseinsatz zwei Wochen vorher wurde bei einem großen Frühjahrsputz alles hergerichtet.

Beim Zieglerfest kümmerten sich viele um die Versorgung der Gäste. Wilhelm und Ursula Görges, die jahrzehntelang in Hundisburg eine Bäckerei betrieben haben, sich aber 2006 zur Ruhe gesetzt haben, ließen es sich nicht nehmen, mit Unterstützung von Tochter Birka Hühne und Helfern aus dem Verein wieder Teig für Brot, Brötchen und Brezeln vorzubereiten. Die Laibe wurden im gemauerten Feldbackofen auf dem Ziegeleihof gebacken. Auch etliche Kuchenbleche wurden an dem Tag in den Ofen geschoben. Die frischen Brote wurden gern mit nach Hause genommen, der Kuchen in der Trockenscheune verspeist.

Viele Besucher ließen sich durch die Ziegelei führen, lauschten aufmerksam den Schilderungen zur Geschichte und Ziegeleitechnik. Wenn es nicht gerade in Strömen goss, fuhr auch die Feldbahn auf dem Rundkurs durch die Ziegelei. Roland Köllmer, der die kleine Lok steuerte, hatte schnell alle Plätze in den Loren besetzt. Unterwegs konnte die Dampfwalze bestaunt werden, die auf den Wegen fuhr. Diese Walze, Baujahr 1927, hat der Domersleber Torsten Schröper mit viel Liebe und Geduld restauriert. Fünf Jahre hat er dafür gebraucht.

Lorenz Stadolka schaltete den Eimerkettenbagger ein, wenn sich die Bahn näherte. Der Bagger, der mehr als 70 Jahre auf dem Buckel hat, funktioniert noch immer. So kann demonstriert werden, wie einst in der Tongrube, die heute ein Biotop ist, Ton abgebaut wurde.

Wenn der Himmel seine Schleusen öffnete, drängten besonders viele Besucher in die Scheunen. Doch die Keramikwerkstatt lud auch so ein, selbst einen Klumpen Ton in die Hand zu nehmen. In der Ausstellungsscheune gab es eine Schau, die mit der Entwicklung des Ringofens bekannt macht. Hinweistafeln verdeutlichen das Prinzip, das der Ingenieur Hoffmann entwickelt und zum Patent angemeldet hatte. Hoffmann war in Gröningen geboren und 1918 in Berlin gestorben. Auch die Gröninger Grundschule, die den Namen Friedrich Hoffmann trägt, hatte Erläuterungen und Modelle beigesteuert. Die Ausstellung ist bis Ende des Monats zu sehen.