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Felssturz Felsen kracht auf Fußgängerweg

Schreckmoment in Langenstein: Oberhalb eines Fußgängerweges lösen sich Gesteinsbrocken und fallen auf den Weg.

Von Jörg Endries 04.10.2018, 01:01

Langenstein l Zwischen eindrucksvollen Sandsteinformationen liegt das schöne Langenstein. Sie sorgen für einen besonderen Charme, Touristen aus nah und fern sind von Ort und Landschaft begeistert. Doch zunehmend wird der teils sehr weiche Sandstein zum Problem. In den vergangenen drei Jahren gab es immer wieder Felsabbrüche in Langenstein. Zuletzt vor einigen Tagen. Oberhalb des Fußgängerweges zwischen der Straße Am Sommerbad und der Bahnhofstraße löste sich ein Felsstück und krachte auf den Fußgängerweg.

Die Stadtverwaltung Halberstadt veranlasste daraufhin die Sperrung des Fußgängerweges, weil unklar ist, ob weitere Abbrüche folgen könnten. Felsbrocken blockieren immer noch den Weg. „Das wird so lange so bleiben, bis Fachleute den Berg untersucht ­haben“, informierte Bonny Hupe von der Stadtverwaltung Halberstadt. Die Stadt habe bereits ein Ingenieurbüro damit beauftragt, den Felsen unter die Lupe zu nehmen und das Gefahrenpotenzial einzuschätzen. Ein geologisches Gutachten soll erstellt werden, auf dessen Basis weitere Schritte zur Sicherung des Bereiches erfolgen. „Wir gehen davon aus, dass der Bericht des Ingenieurbüros in den kommenden zwei Wochen der Stadtverwaltung vorliegt. In der Oberbürgermeister-Dienstberatung werden dann weitere Schritte besprochen“, berichtet Bonny Hupe.

„Mit Ankerstangen wurde der größte Teil des Hanges vor drei Jahren gesichert. Leider versäumte man, den Bewuchs an Bäumen und Gestrüpp zu entfernen, insbesondere an dem jetzt betroffenen Hang“, berichtete Langensteins Ortsbürgermeister Jürgen Meenken (CDU). Der Ortschaftsrat habe darauf ausdrücklich hingewiesen, dennoch sei diese notwendige Pflege nicht umgesetzt worden, kritisiert der Ortsbürgermeister. Dort, wo die Wurzeln ins Gestein wachsen, können Risse entstehen, Wasser kann eindringen, das im Winter gefriert und den Fels sprengt. „Wenn auch die Gefahr eines Felsabbruchs nie zu 100 Prozent ausgeschlossen sein kann, ist ein erhöhtes ­Risiko nur durch regelmäßiges Entfernen von Sträuchern gewährleistet. Das gilt auch für die Felsen hoch zur Altenburg“, betont Jürgen Meenken.

Der Sandsteinfelsen entlang der Straße Am Sommerbad ist seit mehreren Jahren ein Sorgen­kind im Ort. Dort gab es bereits mehrere kleinere Abbrüche. Über Jahre war daraufhin ein Fußgängerweg vorsorglich abgesperrt worden. Daraufhin entschloss sich die Stadt Halberstadt, die Wand aufwendig sichern zu lassen. Das erfolgte im September 2015. 75.000 Euro flossen in das Projekt. Die Felswand wurde von einer Bergsicherungs-Firma auf einer Länge von etwa 50 Metern gesichert. Vorher wurden die Bäume im Sicherungsbereich gefällt. Die Wurzeln hat man allerdings im Fels gelassen, weil sie ihn festhalten, hieß es damals.

Ein weiterer Felssturz ­ereignete sich im Dezember 2016. Damals löste sich ein tonnenschweres Gesteinsstück unterhalb der Altenburg, krachte auf eine Fußgängerbrücke und zerstörte sie teilweise. Auch damals gab es wie durch ein Wunder keine Verletzten, obwohl es sich um einen sehr beliebten Wanderweg handelt.