13. Rennen in Stötterlingen mit guter Beteiligung / Sieger kommen aus dem Hause Löhr Flotte und schöne Seifenkisten im Einsatz
In Stötterlingen rollen Seifenkisten die Dorfstraße hinab, zum 13. Mail. Mit 15 Teilnehmern an den Rennen registierten die Organisatoren ein stattliches Feld.
Stötterlingen l "Die 13 ist eine Glückszahl", sagt Stötterlingens neuer Feuerwehrchef Uwe Ahrens und strahlt. Die Veranstaltung, von der Feuerwehr organisiert, lief am Sonnabend glatt über die Bühne, der eine Sturz des Tages hinterließ keine bleibenden Wunden. Auch die Kreisstraßenmeisterei hielt Wort und brachte den schon im Vorjahr angekündigten Splitt zu Reparaturzwecken rechtzeitig auf den Asphalt. Der lose Splitt wurde ebenso rechtzeitig abgefegt, so dass die Dorfstraße bestens präpariert war.
Viele Seifenkistenrenner sind Stammgäste, das Gros kommt aus dem Ort. Die schnellen Kisten sind erprobt, doch es gibt auch immer wieder neue Modelle. Diesmal kamen gleich zwei neue Kreationen aus dem Hause Schrader. Justin Schrader erhielt dafür sogar den Pokal für das schönste Gefährt. Als Jury fungierte dabei das Publikum. Papa Heiko Schrader baute das Motorrad aus dem Comic-Film "Werner" nach. Natürlich ohne Motor, denn Seifenkisten haben keine Antriebe, sondern lediglich Lenker und Bremse. Und so schnell wie "Werner" war Justin mit seiner Kiste auch, denn er belegte in der Kinderwertung den dritten Platz.
Voriges Jahr war Justin in einem "Killerwal" die Straße hinuntergefahren. Diesmal schnappte sich Mama Nadine Schrader das Gefährt, nähte ihm eine neue Hülle ihn Form eines Fußballfeldes - die Europameisterschaft ließ grüßen - und setzte sich erstmals selbst ans Steuer.
Senior Herbert Barner auf dem zweiten Platz
"Schwestern im Dienst", war ein doppeldeutiger Titel für eine Seifenkiste im Krankenwagenstil, die Mario Vorheyer mit Helfern für seine Töchter Belina und Vivian Hildebrandt baute. Ein Zweisitzer, doch zwei Piloten sind nicht erlaubt. So saß hinten eine Puppe, vorn durfte jede der Schwestern ihr eigenes Rennen fahren.
Acht Kinder und sieben Erwachsene beteiligten sich an dem Wettbewerb. Ganz vorn landeten die richtig windschlüpfigen Kisten aus dem Hause Löhr. Tim Moritz Löhr gewann die Kinderwertung (wie im Vorjahr) und Steffen Löhr bei den Erwachsenen. Herbst Barner als zweiter war mit 69 Jahren zugleich der älteste Pilot. "Nur ein Mal in all den Jahren habe ich ausgesetzt", sagte der mehrfache Sieger dieses Rennens. Er hat nicht auch vor, seine bewährte Seifenkiste künftig in der Garage zu lassen.
Zweimal tauchte der Name Hesse in der Liste der Podestplätze auf. Vater Peter Hesse wurde in seinem "Schachdorf Ströbeck"-Pfeil dritter. Für seine Söhne Kevin (8) und Philipp (18) baute er noch eine extra Kiste. Und weil beide so unterschiedlich groß sind, konnte das Gefährt nach einem Baukastenprinzip verändert werden. Der kleine Kevin wurde damit Zweiter in der Kinderwertung. Hesses sind übrigens auch bei anderen Rennen im Umland dabei.
Ströbeck war ganz schön weit zur Anreise nach Stötterlingen. Am weitesten hatte es aber - wohl in all den 13 Jahren - Michael Messig. Er kam aus Rüsselsheim und wurde durch eine Urlaubsbekanntschaft auf diese Veranstaltung aufmerksam. Steffen Löhr borgte ihm für dieses Rennen eine seiner schnellen Kisten.
Nach 13 Rennen denken die Stötterlingener Feuerwehrkameraden noch nicht ans Aufhören, wie Uwe Ahrens versicherte. "So lange die Veranstaltung so gut angenommen wird." Die Organisation bereitet wenig Probleme. Landwirt Wilfried Schmidt presste extra Strohballen für die Absicherung der Rennstrecke, der "Boxenstopp" genannte Imbiss war wieder geöffnet. "Die Organisation ist ein Selbstläufer", sagte Heiko Schrader. "Sie macht zwar Arbeit, aber es sind mit Auf- und Abbau drei Tage Spaß."