Zast-Außenstelle Quedlinburg wird geschlossen

Quedlinburg l Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hält Wort: Die im Herbst vorigen Jahres in der früheren Gartenbau-Fachschule in Quedlinburg eingerichtete Außenstelle der Zentralen Anlaufstelle für Asylsuchende in Halberstadt (Zast) wird im Herbst geschlossen. Das kündigte Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) am gestrigen Freitag an. „Ich freue mich, dass der Innenminister Wort hält“, so Ruch. Ein Satz, der mit Blick auf die Pläne der Stadt eine besondere Bedeutung bekommt. Die Kommune strebt für die ansonsten aktuell leerstehende Landesliegenschaft eine Nutzung als Hotel, Jugendherberge oder Bildungsstandort an.

Pläne, die im vorigen Sommer kurzfristig durchkreuzt wurden. Aufgrund des massiven Ansturms von Flüchtlingen nach Deutschland und Sachsen-Anhalt hatte Minister Stahlknecht die Verantwortlichen in Quedlinburg gebeten, alle Pläne rund um die Immobilie zunächst zurückzustellen und dem Land kurzfristig bei der Unterbringung der zahlreichen Flüchtlinge zu helfen. Eine Bitte, der Ruch sofort entsprach: „Das war angesichts der damaligen extremen Situation in der Zast doch ganz normal.“ Seit Herbst 2015 waren in der früheren Fachschule bis zu 260 Asylsuchende untergebracht, um die Zast zu entlasten.

Stahlknecht wiederum kann jetzt sein Versprechen hinsichtlich der zeitweiligen Unterbringung einlösen. Zugleich dankt der Minister den Quedlinburgern: „Die Einwohner haben in einer schwierigen Lage mit sehr viel Engagement zu einer Entspannung beigetragen. Dafür möchte ich mich noch einmal bedanken“, so Stahlknecht zur Volksstimme.

Frank Ruch ist über den Dank des Ministers erfreut: „Wir haben das angesichts der Situation gern gemacht und unseren Welterbetitel zum zweiten Mal verdient.“ Nun, so Ruch, hoffe er, dass gemeinsam mit dem Land Perspektiven für die Liegenschaft der früheren Fachschule gefunden werden.