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Laienspielgruppe unterhält Gäste des Weihnachtsmarktes mit einem Märchenstück nach Velsdorfer Art Gretel vom Ohrestrand stößt die Hexe in den Ofen

Von Anett Roisch 11.12.2013, 02:07

Die Hexe aus dem Isernhagener Wald und Ritter Karl sowie andere märchenhafte Wesen haben bei der Märchenaufführung im Velsdorfer "Haus Isernhagen" das Publikum begeistert. Das Märchen "Hänsel und Gretel nach Velsdorfer Art" ist der absolute Höhepunkt des Weihnachtsmarktes.

Velsdorf l "In alten grauen Zeiten war hier am Ohrestrand kein Haus und keine Hütte. Kein Weg führte durch das Land", las Märchenerzählerin Anke Dittrich, die als Schneemann ins Schwitzen kam, vor.

Um 800 soll es gewesen sein, als Ritter Karl, alias Siegfried Dörheit, laut polternd durch das düstere Velsdorf ritt. Zu damaligen Zeiten spukte es im Wald von Isernhagen. Eine Hexe, gespielt von Sandra Seinecke, lachte schaurig und erzeugte Gänsehaut bei den Zuschauern im Saal, der rappelvoll besetzt war.

In einer kleinen Hütte lebten Hänsel und Gretel (Silke und Norbert Grothe) mit ihren Eltern (Conny und Dirk Schmidt). Und weil das Essen in Velsdorf mehr als knapp war und Velsdorfer Männer immer ohne Widerworte auf ihre Frauen hören, brachte der Vater die Kinder in den Zauberwald. Weil die Füße im eiskalten Schnee so schmerzten, schwebte die liebe Weihnachtsfee (Claudia Klengler) heran und brachte den frierenden Kindern Schuhe. Ein Häschen (Silvia Dörheit) hoppelte herbei und warnte die Kinder vor der bösen Alten. Doch die Hexe erwischte die Geschwister beim Naschen am Pfefferkuchenhäuschen. "Vorwärts marsch ins Haus, sonst gibt es Kloppe!", befahl die Hexe und sperrte Hänsel zum Mästen in den Stall. Gretel heizte den Kessel an und stellte sich dabei dumm.

Im richtigen Moment stieß sie die Hexe in den Ofen: "Hinein du alte Kuh, ab heute lässt du uns in Ruh!" Die Geschwister brachten Gold und Reichtum nach Velsdorf. Seit der Verbrennung der Märchenhexe muss im Ort niemand mehr hungern.

Viel zu essen und zu trinken gab es daher auch auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt. Siegfried Dörheit wünschte als Ortsteilbeauftragter allen Gästen viel Spaß.

"Unser Markt ist sicher nicht der kleinste", betonte er. Dörheit bedankte sich als Ortsteilbeauftragter von Velsdorf bei Helga Richter, aus deren Feder das Märchen stammte, bei Silke und Ralf Klengler, die die Technik im Griff hatten sowie bei Claudia Klengler und Paula Seinecke, die für die Requisiten verantwortlich waren.