Insolvenz Halberstädter Möbelwerke geschlossen
Insolvenzen und Neuausgründungen haben den Halberstädter Möbelwerken nicht geholfen. 170 Arbeitsplätze sind in Halberstadt verloren.

Halberstadt - Still ist es auf dem weitläufigen Betriebsgelände der HMW Möbel GmbH an der Otto-Spielmann-Straße geworden. Der Halberstädter Traditionsbetrieb, in dem einst etwa 170 Mitarbeiter tätig waren, in ein Geisterareal. Menschen, die dort Möbel bauen, sucht man vergebens.
In den zurückliegenden Jahren gab es in der Firma nach Volksstimme-Recherchen immer wieder wirtschaftliche Probleme. Im Unternehmerbüro der Stadt Halberstadt weiß man ebenfalls nicht, was aus dem Unternehmen geworden ist.
„Bei Insolvenzen oder Aufgaben von in der Stadt ansässigen Unternehmen erhalten wir leider keine Informationen“, sagt Jörg Willecke vom Unternehmerbüro.
Die HMW Möbel GmbH gibt es laut North Data, einem Wirtschafts-Portal, seit 7. August 2018 nicht mehr. Bereits im Mai des Jahres sei ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die HMW Möbel GmbH Halberstadt beantragt worden. Im Handelsregister heißt es dazu: „Über das Vermögen der Gesellschaft ist durch Beschluss des Amtsgerichts Magdeburg vom 1.8.2018 das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Gesellschaft ist aufgelöst.“
Dann gab es erneut einen Versuch, das alteingesessene Unternehmen wieder zu beleben. Laut Handelsregister-Eintrag vom 22. Januar 2020 unternahm diesen Versuch der ehemalige Geschäftsführer der liquidierten HMW Möbel GmbH. Er gründete die HMW FurnTeam GmbH. Der Betrieb sollte erneut Möbeln und Möbelkomponenten bauen. Laut einem Bericht im Wirtschaftsportal Indat.info vom 15. Juli 2021 sollte die Möbelproduktion am Standort Halberstadt mit 120 Beschäftigten weiterlaufen.
Die Rechnung ging nicht auf. Bereits am 10. November 2021 wurde erneut ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft eingeleitet und die Firma aufgelöst.
Die Halberstädter Möbelwerke wurden 1949 als Wipperthaler Holzwerke gegründet. Nach 1990 übernahm zunächst IKEA den Halberstädter Betrieb und übergab das Unternehmen 1995 an drei leitende Angestellte.