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Heimatverein Brunnen beendet Dornröschenschlaf

Der Heimatverein Mahndorf möchte das kleine Dorf mit seinen Aktivitäten bereichern. Nächstes Projekt ist der ehemalige Brunnen.

Von Jörg Endries 22.09.2017, 14:04

Mahndorf l Aus seinen Dornröschen­schlaf wollen die Mitglieder des Heimatvereins Mahndorf den Brunnen im kleinen Halberstädter Ortsteil wecken, kündigt Vereinsvorsitzender Chris­tian Wernicke an. Dass es im beschaulichen Mahndorf einen Springbrunnen gab, ist heute fast vergessen. Es erinnert auch nichts mehr an das Wasserspiel mitten im Dorf, direkt an der Dorfstraße. „Wir möchten das Bauwerk zu neuem Leben ­erwecken“, sagt Christian ­Wernicke. Ein Vorhaben, das den 2016 gegründeten Heimatverein bereits seit Monaten beschäftigt.

Ein grauer Steinkasten, etwa einen halben Meter hoch, aus dem Grünzeug wuchert, das war einst der Springbrunnen. „Wahrscheinlich ist er in den 1960er oder 1970er Jahren erbaut worden. Bislang haben wir noch keine Unterlagen dazu gefunden“, berichtet Christian Wernicke, der gemeinsam mit ­Bettina Förg und Achim Müller den Vorstand bildet. Der Wasser­anschluss und die ­Pumpe hätten sich einst im benachbarten Mietshaus befunden.

Vor etwa 20 Jahren sei das Wasserbecken dann mit Erdreich verfüllt und mit Sträuchern bepflanzt worden. „Die Anlage hinterlässt heute einen ungepflegten Eindruck. Wir wollen das ändern und den kleinen Platz verschönern. Er soll ein Blickfang werden – für Einwohner und Gäste“, so Wernicke.

Obwohl Mahndorf nur etwa 100 Einwohner zählt, besuchen immer wieder viele Gäste aus nah und fern den Ort. Ein Magnet ist das Gut Mahndorf, das aufwendig von den Eigentümern – der Familie von Löbbecke – saniert wird. Erst kürzlich weilten etwa 500 Besucher zum Tag des offenen Denkmals auf dem Gelände.

Mit der Stadtverwaltung Halberstadt habe man bereits über das Projekt gesprochen. Die muss für den Plan des Heimatvereins grünes Licht geben, weil sich das Grundstück im städtischen Besitz befindet. Auch dann, wenn sie die Pflege der Anlage übernehmen, sind nicht die Vereinsmitglieder Besitzer des Geländes, das ist weiterhin die Stadt. Wie Grünamtschefin Roswitha Hutfilz auf der jüngsten Ortschaftssitzung in Langenstein – wozu Mahndorf gehört – vorschlug, würde sich im Fall des Springbrunnens eine Patenschaft anbieten. Die sei nicht mit Kosten verbunden, gewährleistet den Ehrenamtlern aber Versicherungsschutz während der Pflegearbeiten.

„Derzeit befinden wir uns noch in einem frühen ­Stadion der Planung“, sagt Bettina Förg. Fest steht, dass der „grüne Dschungel“ aus dem ehemaligen Springbrunnen erst einmal entfernt werden soll. „Einen neuen Springbrunnen wollen wir allerdings nicht bauen“, betont Achim Müller. Das wäre für den kleinen Verein zu teuer. Man müsse schließlich auch die Folgekosten im Blick haben – Pflege, Unterhalt und mögliche Reparaturen.

Im Verein wird vielmehr darüber diskutiert, den kleinen Platz attraktiv zu bepflanzen. „Vielleicht könnte man eine Skulptur in den ehemaligen Brunnen setzen. Einen richtigen Hingucker“, schlägt Bettina Förg vor. „Wir sind noch völlig offen für Gestaltungsvorschläge und würden uns freuen, wenn sich viele Unterstützer mit Ideen melden würden. Vielleicht gibt es noch Zeitzeugen, die uns etwas zum Baujahr des Brunnens sagen können. Toll wären auch alte Fotos, die zeigen, wie das Bauwerk einst ausgesehen hat“, sagt Chris­tian Wernicke. Der Verein will, wenn alles klappt, im kommenden Jahr mit den Arbeiten beginnen.

 

Kontakt: per E-Mail an heimatvereinmahndorf@gmail.com oder auf Facebook unter www.facebook.com/HeimatvereinMahndorf