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Lichterloh in Flammen stehende Scheune am Pfarrhaus ist weitere Brandstiftung Hessener hoffen, dass Feuerteufel bald gefasst wird

26.04.2012, 03:19

Hessen (mhe) l Es war zwar nur eine alte Scheune, die vorletzte Nacht brannte, aber die Hessener sind geschockt. Zum einen handelt es sich um die Scheune am Pfarrhaus. Das ist zwar ebenfalls unbewohnt, aber in den letzten Jahren saniert worden. Im Sommer sollte dort der neugewählte Pfarrer einziehen. Zum anderen machen sich die Hessener immer größere Sorgen, dass im Dorf ein oder mehrere Feuerteufel ihr Unwesen treiben, und das schon seit mehreren Jahren. Vergangenes Jahr gingen mutmaßlich rund ein halbes Dutzend Brände auf seine/ihre Kappe. Darunter Gartenlauben und der alte Bahnhof.

"Der Bursche wird zur Gefahr", brachte deshalb Kirchenältester Otto Blume gestern die Ängste der Hessener zum Ausdruck. Und auch Osterwiecks Stadtwehrleiter Frank Kenzig stellte mit großer Sorge fest, dass die Dimensionen der Brandstiftungen in Hessen immer größer werden. "Wir hoffen alle, dass der- oder diejenige bald erwischt wird. Für die Feuerwehrleute sind das unnötige Einsätze, sie könnten ihre Freizeit auch besser verbringen."

So wie am Dienstagabend. Die Feuerwehren aus Hessen, Rohrsheim und Veltheim wurden um 22.27 Uhr alarmiert. Neun Minuten später waren die Kräfte um Einsatzleiter Carsten Brüchert vor Ort. Da brannten die komplette obere Etage und der Dachboden der ehemaligen Stallung bereits lichterloh. "Wir mussten viel Wasser einsetzen", berichtete Stadtwehrleiter Kenzig, der aus Wülperode mit zum Brandort geeilt war. Rund 30 Feuerwehrleute waren im Einsatz, auch Polizei und vorsorglich Rettungsdienst wurden alarmiert. Auf der Rückseite der Scheune befand sich ein bewohntes Gebäude. Dieses sowie das Pfarrhaus überstanden den Brand dank der Feuerwehrleute unbeschadet.

Die Polizei bestätigte bereits gestern, was alle Hessener vermuteten: Es war Brandstiftung. Zur detaillierten Untersuchung wird heute ein Brandursachenermittler vor Ort kommen.

Der alten, denkmalgeschützten Scheune mit einem Laubengang im Obergeschoss wird wohl bloß der Abriss bleiben, vermutet nicht nur Otto Blume. "Ich hoffe, dass der Feuerteufel bald gefasst wird. So kann es nicht weitergehen." Polizeisprecher Peter Pogunke aus dem Revier Harz geht davon aus, dass in Hessen die Ermittlungen intensiviert werden.