Hochwasserschutz Ufermauer wird erneuert

Hochwasser beschädigte 2017 in Langenstein die Ufermauer am Ölmühlenteich und an der Dorfstraße. Jetzt wird dort der Schutz verstärkt.

Von Jörg Endries 18.03.2019, 00:01

Langenstein l Fast zwei Jahre nach der Hochwasser­katastrophe im Juli 2017 beginnt in Langenstein ein Projekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Goldbach. Im Bereich des Ölmühlen­teiches an der Dorfstraße wird die Ufermauer aufwendig erneuert. Sie war während des Hochwassers stark beschädigt worden.

Bagger graben sich derzeit etwa drei Meter tief in das schwer zugängliche Bett des Goldbachs an der Dorfstraße ein. Ein Teilabschnitt ist dafür bereits trockengelegt worden. Ein aufgeschütteter Damm soll verhindern, dass der Bach im Zuge der Tiefbauarbeiten verschmutzt wird.

Die alte Uferbefestigung, die Ölmühlenteich und Goldbach trennt, kommt zum Vorschein, und damit auch das Ausmaß des Hochwasser­schadens. Teile der alten Konstruktion sind im Sommer 2017 von den reißenden Wassermassen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Große Steinquader riss das Wasser einfach aus der Wand heraus.

„Die Gefahr, dass die Ufer­mauer unkontrolliert wegrutscht und damit die Wassermassen des Ölmühlenteiches den Ort Langenstein überfluten, ist sehr groß gewesen. Darum musste gehandelt werden“, informiert Konstantin-Leonard Dittrich, Projekt-Ingenieur des für den Goldbach zuständigen Unterhaltungsverbandes Ilse-Holtemme. Die alte und ­beschädigte Ufermauer wird daher abgerissen und durch eine neue ersetzt. Tonnenschwere U-förmige Betonteile werden dafür im trockengelegten Goldbach-Bett verlegt. Die sorgen sowohl zum Ölmühlenteich als auch zur benachbarten Kreisstraße künftig für Stabilität. „Die ­Gefahr, dass bei einem erneuten Hochwasser­ereignis die Uferwände an dieser Stelle wegbrechen, ist damit gebannt“, so Konstantin-Leonard Dittrich.

Im Zuge der aufwendigen Bauarbeiten wird außerdem eine Art Treppe zum Stollen gebaut, durch den der ­Goldbach unterhalb der Dorfstraße hindurchfließt. Das Bauwerk sei derzeit nur sehr schlecht zu erreichen, so der Projekt-Ingenieur. Die Kosten für das Hochwasserschutz-Vorhaben am Goldbach belaufen sich auf 70.000 Euro. Neben dem ­Unterhaltungsverband Ilse-Holtemme würde sich auch die Stadt Halberstadt an der Finanzierung der Arbeiten ­beteiligen. In etwa zwei ­Wochen sollen sie beendet sein, so Konstantin-Leonard Dittrich.

Auf die Umsetzung eines wirksamen Hochwasser­schutzes im Verlauf des ­Goldbaches warten die Anlieger in Langenstein, Halberstadt und Harsleben immer noch. Vor allem in den beiden letztgenannten Orten richtete das ­Hochwasser 2017 große Schäden an. Häuser, Grundstücke, Straßen versanken in den Fluten. In der Diskussion befindet sich ein Staudamm-Projekt im Verlauf des Goldbaches zu Füßen des Regensteins bei Blankenburg.

In Langenstein trat der Goldbach Ende Juli 2017 nach tagelangen extrem starken Regenfällen an der Dorfstraße über das Ufer und bedrohte mehrere Wohnhäuser. Außerdem bestand die Gefahr, dass die komplette Kreisstraße an dieser Stelle weggerissen wird. Die Wassermassen aus dem Teich und dem Goldbach stiegen so hoch, dass die ­Straße trotz aller Bemühungen ­überspült wurde. Eine Barriere aus Sandsäcken und ­Strohballen verhinderte, dass die an der Dorfstraße befindlichen Wohnhäuser überflutet wurden. Das Wasser drückte aber auch unterhalb der Straße durch. Feuerwehrleute aus Langenstein und dem Schachdorf Ströbeck sicherten damals gemeinsam mithilfe vieler Langensteiner die Dorfstraße. Ihnen gingen Kameraden aus Bitterfeld-Wolfen zur Hand.