Tag der Verkehrssicherheit in Wolmirstedt Hubschrauber Christoph 36 kreist über der Unfallstelle
Wolmirstedt. Verkehrsunfall, ein Auto gerät in Brand. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr eilen herbei. Schnell ist das Feuer gelöscht, die Insassen aus dem Fahrzeug geborgen. Junge Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes versorgen die Brandwunden. Der Hubschrauber Christoph 36 kreist über der Unfallstelle in Bereitschaft - für alle Fälle. Was am Sonnabend zum Tag der Verkehrssicherheit in der Rogätzer Straße von den Rettungskräften dramatisch inszeniert wurde, ist leider auf den Straßen Realität. Fast täglich wird die Polizei zu Verkehrsunfällen gerufen. Nicht immer geht es glimpflich ab, wie Erich Thiede, Präsident der Landesverkehrswacht, bei seiner Begrüßung sagte. Und deshalb sei die Arbeit von Polizei, Feuerwehr, Ärzten und Sanitätern gar nicht hoch genug zu würdigen, war von Bürgermeister Dr. Hans-Jürgen Zander zu hören.
Einer, der fast täglich beruflich mit den Folgen von Unfällen zu tun hat, ist Dr. Rüdiger Löwenthal, Chefarzt für Unfall- und Orthopädische Chirur- gie am Sana Ohre-Klinikum in Haldensleben. "Als Unfall- chirurg weiß ich sehr zu schätzen, wenn etwas getan wird, damit auf den Straßen weniger passiert. Aus diesem Grund freue ich mich, der Kreisverkehrswacht einen Scheck über 1500 Euro übergeben zu können und hoffe sehr, dass so Unfälle, besonders mit Kindern, verhindert werden." Die Spende des Krankenhauses ist für die Fortführung der Fahrrad- turniere im Landkreis vorgesehen. Dafür bedankte sich Dieter Frinken, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht, mit warmen Worten.
"Das ist eine hohe Wertung unserer Arbeit. Vielen Dank. Bei unserem heutigen Aktionstag dreht sich auch alles um Prävention. Jeder Unfall ist einer zuviel. Wir wollen aber auch das Zusammenspiel der Rettungskräfte nachvollziehbar machen und rund um das Thema Verkehrssicherheit aufklären", sagte er. Weil Unfälle mit Brandfolgen in der letzten Zeit zugenommen haben, gab es auch Antworten auf solche Fragen wie: Wie verhalte ich mich? oder Was ist beim Löschen zu beachten?
Die Besucher des Tages der Verkehrssicherheit, der wie in den Jahren zuvor in enger Zusammenarbeit mit dem Autohaus Rusche organisiert wurde, erlebten zudem den Absturz eines Autos aus 40 Metern Höhe. Mit dem Spektakel, das zum Leidwesen der Organisatoren erst im zweiten Anlauf klappte, sollte gezeigt werden, welche Kräfte bei einem Auffahrunfall mit 80 km/h wirken. Zum lehrreichen Rahmenprogramm gehörte auch die Bewertung von Kindersitzen durch Experten des ADAC, das sehr beliebte Codieren von Fahrrädern oder das Verhalten mit der Rauschbrille. Die Wirkung überraschte nicht nur Harald Kaufung aus Elbeu, viele Besucher testeten ihr Reaktionsvermögen unter "Alkoholeinfluss". "Nicht nur junge Leute unterschätzen häufig die Wirkung von Alkohol auf ihre Fahrtüchtigkeit. Wenn wir mit diesem Test dazu beitragen, dass in dieser Frage künftig die Vernunft siegt, wäre das der schönste Lohn für uns", so Frinken. Zu der unterhaltsamen Lehrstunde rund um die Verkehrssicherheit gehörte auch die Demonstration, wie man einen Fettbrand löscht, ein Roller- und Autoparcours und die große Tombola des Autohauses und der AS Events GmbH Farsleben. Schirmherr Michael Hirte, der Mann mit der Mundharmonika, konnte zwar nicht selbst anwesend sein, hatte aber Grüße geschickt. Den ersten Preis, einen Werkstattgutschein, gewann Dirk Wilke aus Farsleben. Die Einnahmen aus dem Losverkauf, 944 Euro, sind für die Arbeit mit den Verkehrshelfern der Kreisverkehrswacht vorgesehen.