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Huy-Burgen-Lauf Abschied bei Kaiserwetter

Der vorläufig letzte Huy-Burgen-Lauf ist Geschichte. Ingesamt 16 Mal hat sich die Huy-Region als guter Gastgeber erwiesen.

Von Ramona Adelsberger 07.05.2018, 06:01

Schlanstedt l Irgendwie ist bei diesem 16. Huy-Burgen-Lauf alles wie immer und doch anders. Abschied liegt in der Luft. Bei einem Teilnehmerrekord mit über 600 Sportlern, idealem Laufwetter, strahlendem Sonnenschein war auch dieser Lauf wieder ein überregional beachtetes Ereignis. Und nicht zuletzt hat sich die gesamte Huy-Region mit ihren Bürgern erneut in ihrer schönsten Seite präsentiert.

Und doch hatte Cheforganisator Rainard Mühlhaus lange vor dem Laufereignis angekündigt, dass nach diesem 16. Huy-Burgen-Lauf definitiv Schluss für ihn sei. Zwar stünde er gern im Hintergrund noch als Ratgeber zur Verfügung, „die erste Geige sollen nun andere spielen“. Die Entscheidung sei bereits vor zwei Jahren als Familie gefallen, ergänzt Gattin Christine Mühlhaus, die als stellvertretende Organisationschefin im Förderverein seit dem ersten Lauf an der Seite ihres Mannes steht.

„Weil sich bisher kein potenzieller Nachfolger gefunden hat, gehen wir davon aus, dass es im nächsten Jahr keinen Lauf geben wird“, sagt Rainard Mühlhaus. Er lasse sich jedoch gern überraschen. Daher hatten alle Beteiligten noch einen Grund mehr, jeden Moment dieses, wahrscheinlich letzten Laufwochendes unter der Organisation des Fördervereins besonders zu genießen.

Sehenswert ist bereits der Start vor der malerischen Kulisse der Burg Schlanstedt, wenn sich hunderte kleine und große Sportler unter Anleitung des „Vorturners“ Sven Wasserstrass gemeinsam erwärmen. Zuvor hatten bereits Spielmannszug, Jagdhornbläser, Tanzmäuse und Tänzerinnen ordentlich eingeheizt.

Die Streckenführung wurde nicht verändert. „Dass der Forst Wort gehalten und die Teilstrecke, die direkt durch den Huywald führt, rechtzeitig wieder hergerichtet hat, freut uns besonders“, betont Mühlhaus. In den letzten Wochen war mehrfach über zerfahrene Wege nach Holzeinschlag berichtet worden, so dass sich die Organisatoren Sorgen um den Zustand des Weges gemacht hatten.

In den Ortschaften entlang der Laufstrecke sorgen Bürger und Vereine seit Jahren für eine lebhafte Kulisse, besetzen Stempelstellen und sichern die Versorgung ab. Menschen ­winken und feuern die ­Läufer an, die freundlich zurückwinken. An Stellen, an denen die Laufwege die Straßen kreuzen, stehen Polizei und ­Feuerwehren bereit und halten die Strecke für die Läufer frei.

Auf der Huysburg ist jeweils eine längere Mittagspause eingeplant. Die Sportler können verschnaufen und das Getümmel beim Nachwuchses beobachten. Über 100 Mädchen und Jungen sind in diesem Jahr zum Kinderlauf „Rund um die Huysburg“ angetreten. Höhepunkt für die kleinen Sportler ist eine gemeinsame Siegerehrung, in der es für jedes Kind eine Medaillie und eine personalisierte Urkunde gibt. Auch hier wurde das mögliche Ende des Huy-Burgen-Lauf-Zeitalters diskutiert. Bruder Jakobus Wilhelm von der Mönchsgemeinschaft der Huysburg bedauert diesen Entschluss, äußerte allerdings auch Hoffnung. „Wenn es Menschen gibt, die diesen Lauf unbedingt wollen, dann wird es weitergehen.“

Im Ziel des ersten Tages in Ströbeck wurden die Läufer durch Musik und lebende Schachfiguren empfangen. Am Abend trafen sich die Beteiligten beim Sportlerball in Anderbeck, wo sich Rainard Mühlhaus offiziell als Chef verabschiedete.

Der zweite Tag führte von Ströbeck über Huy-Neinstedt und Badersleben bis zur Westerburg. Die Erstläufer erhielten ihre Ritterschläge und dann rollten doch noch einige Abschiedstränen.