Kinderbetreuung im Harz Jubiläum im Huy: Ein ganzes Jahrhundert Kitageschichte
Die Kinderbetreuung in Dingelstedt kann in diesem Jahr auf 100 Jahre zurückblicken. Ein Jubiläum, das in der Kita groß gefeiert wird. Wie und wann?

Dingelstedt. - 100 Jahre ist es inzwischen her, dass in Dingelstedt die Kinderbetreuung ihren Anfang nahm. Ein Jahrhundert voller Geschichte und Geschichten, das am Donnerstag, 8. Mai, in der örtlichen Kita feierlich begangen werden soll.
„Wir beginnen um 14 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche mit Pfarrer Lauer und einem kleinen Programm unserer Waldeulen“, sagt Jana Frehde, seit 2019 Leiterin der Kita in Trägerschaft des Diakonischen Werks Halberstadt. „Danach kommen wir hier in unsere Kita, wo um 15 Uhr ein kleiner Empfang stattfindet. Vor allem wollen wir aber mit den Leuten in Gespräch kommen und vielleicht ein wenig in Erinnerungen schwelgen.“
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Die Feierlichkeiten finden im Außenbereich statt, aber es wird auch kleine Führungen durchs Haus geben und natürlich ist auch an die Verpflegung gedacht. „Es gibt Kaffee und Kuchen, aber auch Herzhaftes“, zählt die Kita-Chefin auf.
Ehemalige sind in Dingelstedts Kita willkommen
Eingeladen ist jeder, ob aktuell Kitakind oder Elternteil oder früher einmal hier zu Gast. Auch ehemalige Erzieherinnen sind eingeladen, ebenso die Vereine des Ortes. „Es kann jeder kommen, der sich irgendwie mit der Kita verbunden fühlt“, sagt sie.
„Leider haben wir kaum historisches Material zur Geschichte der Kita, also keine alten Fotos oder so etwas“, so Jana Frehde weiter. „So dass wir dazu also leider nicht wirklich was zeigen können.“
Ohne alles 1925 begonnen
Und dabei gäbe die Historie so einiges her: Die Anfänge liegen im Jahr 1925, als ein ortsansässiger Vaterländischer Frauenverein eine Kleinkinderschule im Ort gründete. Doch fehlte es an allem: an Geld, an Personal und auch an Räumlichkeiten. Mit Anna Lindemann war zumindest das personelle Problem gelöst. Sie kümmerte sich ab 1925 knapp zehn Jahre lang um den Nachwuchs, anfänglich viel unter freiem Himmel, später dann an wechselnden Orten. Vom Ostendorf zog die Schar ins Schützenhaus und auch in den Schmagold'schen Saal, wie sich Rosemarie Lodahl - Tochter von Anna Lindemann - erinnert.
Erst Ende der 1940er Jahre fand die Kita ihr bis heute genutztes Domizil am Waldrand. Den Namen „Am Waldesrand“ bekam die Einrichtung übrigens erst anlässlich der Feier zum 70. Geburtstag im Jahr 1995.
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Bis Anfang der 1990er Jahre wurde hier noch mit Kachelöfen geheizt. Erst dann erfolgte eine erste umfassende Sanierung durch die Gemeinde, der das Gebäude bis heute gehört.
Spenden statt Geschenke zum Jubiläum in Dingelstedt erbeten
Seit 1993 befindet sich die Kita allerdings in Trägerschaft des Diakonischen Werks - bis heute. Eine weitere Sanierung erfolgte 2010, die das Gebäude auf den heutigen Stand brachte.
Von Geburtstagsgeschenken bittet die Kitaleiterin abzusehen - und hat eine bessere Idee: „Wer etwas Gutes tun will, kann gern für unser geplantes Zirkusprojekt im kommenden Jahr spenden. Dafür brauchen wir noch Geld und das hilft uns und vor allem den Kindern mehr als zig Blumensträuße oder ähnliches.“