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Kinder sorgen für Weihnachtsfreude

Päckchen zu packen, das gehört ganz fest zur Weihnachtszeit dazu. Es wird sogar für fremde Menschen gepackt.

Von Sabine Scholz 22.12.2018, 00:01

Halberstadt l Die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bedenkt Kinder in armen Regionen der Welt, vorrangig in Osteuropa. „Doch wir dachten uns, es gibt bestimmt auch in unserer Region Menschen, die sich über ein Weihnachtspäckchen freuen würden“, sagt Daniela Ballhause. „Wir“ bedeutet in diesem Fall Eltern von Kindern, die die vom Verein Lernlust getragene freie Schule in Langenstein besuchen.

Der Verein Lernlust nahm die Anregung auf und trat in Kontakt mit Hannah Becker. Die Pfarrerin im Cecilienstift Halberstadt fragte in den einzelnen Bereichen des Sozialdienstleiters nach und wurde fündig.

Im Wohnheim im Park leben Menschen mit Handicaps, die werktags in den Diakonie-Werkstätten arbeiten. Einige Bewohner des Mitte der 1990er Jahre errichteten Heimneubaus sind inzwischen schon Rentner. Manche von ihnen haben keine Angehörigen mehr, bei einigen jüngeren Bewohnern ist das ebenfalls so. 16 sind es an der Zahl, die zum Weihnachtsfest niemanden mehr in der Familie haben, der ihnen ein Geschenk unter den Weihnachtsbaum legt. „Oder die von jemand anderem beschenkt werden“, wie Doreen Klie berichtet. Die stellvertretende Heimleiterin freute sich deshalb um so mehr, als in dieser Woche eine kleine Abordnung der weiterführenden christlichen Schule im Heim an der Sternstraße auftauchte und 16 liebevoll verpackte Geschenke überbrachte. Daniela Ballhause als Ideengeberin und ihr Mann kamen mit Tochter Amelie sowie den beiden Fünftklässlerinnen Tabea Boht und Helene Graßmay, um die Päckchen abzuliefern, die am Montag unterm Weihnachtsbaum liegen werden.

Doch womit überraschen die Schüler die ihnen völlig fremden Heimbewohner? „Mit Dingen, die unsere Bewohner sich gewünscht haben“, berichtet Hannah Becker. Die Pfarrerin hatte den Schülern zuvor mitgeteilt, ob sie einen Mann oder eine Frau beschenken und was der Betreffende sich konkret wünscht. Das reicht von Luftballons über einen Katalog bis hin zu Legosteinen oder Stiften.

Die Empfänger, zwischen 18 und 69 Jahre alt, werden sich ganz bestimmt freuen, dass sie in diesem Jahr zu Weihnachten nicht leer ausgehen. „Mal sehen, vielleicht wiederholen wir die Aktion ja im nächsten Jahr“, sagt Daniela Ballhause.