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Land und Förderverein ermöglichen besonderen Unterricht an der Erich-Kästner-Grundschule Kleine Künstler und Handwerker hübschen in Projektwoche gemeinsam die Schule auf

Von Sebastian Prill 10.10.2012, 01:14

Für die Schüler der Erich-Kästner-Grundschule ist diese Woche einebesondere Woche, eine Projektwoche. Ermöglicht haben dies Gelder des Fördervereins sowie des Landes.

Haldensleben l Wenn die Grundschüler Felix Bader, Karl Luis Schindler und Dimitrij Timtchuk zu Hobel und Feile greifen, fliegen die Späne in hohem Bogen. Dass dabei die Jacke verrutscht und die Luft kühlt, stört die beiden Neunjährigen und ihren zehnjährigen Klassenkameraden nicht besonders. Ruhig und konzentriert bearbeiten sie den Baumstamm, der zum Wegweiser auf dem Schulgrundstück der Erich-Kästner-Grundschule in Haldensleben werden soll.

Fördergeldin Höhe von 2900 Euro, bereitgestellt vom Landesbildungsamt und dem Förderverein der Schule ermöglichten den Schülern der Grundschule eine Kunstprojektwoche. Höhepunkt ist ein Besuch der Schülergruppen am Hundertwasserhaus in Magdeburg. Natürlich mit einer Führung vor Ort.

Unter professioneller Anleitung von Künstlern aus der Region basteln und malen, hobeln und schleifen die Schüler in verschiedenen Projektgruppen. Später werden die Werke ausgestellt. Sie sollen das Schulgebäude verschönern.

Unter Anleitung des Künstlers Stefan Briza entstehen Köpfe aus Ton, die als Balken- endstücke die offenen Enden der Klettergerüste abdecken sollen. Die schaurig-schönen Fratzen von Drachen oder Teufeln schützen sund verlängern die Lebensdauer der Holzbalken. "Um mindestens 300 Prozent, stimmt\'s?",fragt Briza und hört ein lautes "Jaa" seiner Helfer als Antwort. In einem anderen Raum arbeiteten Schüler an Mobiles. Annette Ackermann, von der Hoftöpferei in Uthmöden, schnitt mit den Schülern Formen aus Aluminiumplatten. Die wurden bunt beklebt und mit Zweigen zu einem Diorama zusammengebaut. "Theoretisch könnten die das ganze Jahr draußen hängen und Bäume schmücken", erklärte die Künstlerin. Birgit Tessmann, Lehrerin und Vorsitzende des Fördervereins ergänzte: "Eigentlich sind die Dioramen so schön, dass man sie lieber drinnen aufhängen sollte, zumindest im Winter." Da könne sie jeder Schüler und Besucher der Schule sehen.

Wo die kleinen Kunstwerke einmal hängen werden, war den Schülern nicht so wichtig. Asad Malandar jedenfalls konzentrierte sich lieber auf die Arbeit an seinem Hirschkäfer. "Leider ist mir das Geweih abgebrochen, aber Frau Ackermann hat mir gleich geholfen", sagte der Neunjährige. Ihm macht das Arbeiten mit der Künstlerin großen Spaß, sagte er.

In einem anderen Raum zeichneten Schülerinnen gemeinsam mit Detlef Pischel an kleinen Kunstwerken, die an Friedensreich Hundertwasser erinnern. Pischel, der nicht zum ersten Mal mit Kindern zusammen arbeitet,betonte, dass die kleinen Künstler sehr gut zeichnen. "Legen sie alle Bilder nebeneinander, dann wird es sehr schwer zu unterscheiden, von wem welches Bild ist", sagte er.

Außerdem bauten die Schüler Insektenhotels und Holz- hocker für den Schulgarten oder schöpften Papier. Der Wegweiser entstand unterdessen auf dem Gelände des WohnheimsFlora. Den Baumstamm hatten die Schüler schon sauber von der Rinde befreit. "Das hier ist einfach unsere Lieblingsarbeit", erklärte Karl Luis den Eifer der drei Nachwuchstischler.