Jugendliche des Kirchenkreises treffen sich in der Haldensleber St. Marien-Kirche Kommunikation mit Gott steht beim Konfirmandengottesdienst im Vordergrund
Zum Konfirmanden-Willkommensgottesdienst kamen alle Konfirmanden des Kirchenkreises in die St. Marien-Kirche nach Haldensleben. Jugendmitarbeiter des Kirchenkreises hatten für die Siebent- und Achtklässler einige Überraschungen parat.
Haldensleben l "Bist du eigentlich on\'?", fragte Robert Neumann, Jugendmitarbeiter des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt, seinen irritiert dreinschauenden Kollegen Benjamin Otto. "Du meinst on\' wie online?", entgegnete dieser. "Nein, eher wie on-Air\', also immer auf Sendung und für jeden zu erreichen", antwortete Neumann. Wer letztlich "on" ist und wie das Ganze eigentlich gemeint war, sollte sich den Konfirmanden an diesem Tag nach und nach offenbaren.
Doch bevor es so weit war, trieben vor allem die Lieder der Band des CVJM - dem Christlichen Verein Junger Menschen - den Jugendlichen und anwesenden Familienmitgliedern und Verwandten bei knackig kühlen Temperaturen die Kälte aus den Gliedern. Den Hauptteil des Tages stellten jedoch die drei von Robert Neumann, Benjamin Otto und ihrem Team ehrenamtlicher Helfer aufgebauten Stationen dar. "An diesen Stationen können die Konfis\' Wege ausprobieren, um mit Gott zu kommunizieren", erklärte Robert Neumann im Volksstimme-Gespräch.
So konnten die Jungen und Mädchen an der ersten Station beispielsweise auf einen Zettel schreiben, was sie Gott schon immer einmal sagen wollten und diesen dann in eine aufgebaute Mauer aus Hohlblocksteinen stecken - quasi in eine Art "Mini-Klagemauer". Auch wenn die meisten nichts zu klagen hatten. "Ich finde es richtig toll. Der Unterricht macht Spaß und ich habe viele neue Freunde gefunden", entgegnete Julia Heimberg aus Barleben auf die Frage, wie ihr die Veranstaltung und der Konfirmationsunterricht gefalle. An der zweiten Station hatten die Konfirmanden dann die Möglichkeit, an einem Laptop aufzuschreiben, warum sie sich für eine Konfirmation entschieden haben.
"Ich möchte Gott näher sein, und außerdem macht es einfach Spaß, in der Gruppe zu lernen"
"Ich möchte einmal Patin werden, und das kann man erst nach der Konfirmation", begründet Rebekka Grotjohann aus Haldensleben ihre Wahl. "Ich möchte Gott näher sein, und außerdem macht es einfach Spaß, in der Gruppe zu lernen", erzählt Laura Dittrich, ebenfalls aus Haldensleben. Und so zeigt sich, wie unterschiedlich die Gründe für eine Konfirmation sein können. An der finalen Station wurde nicht geschrieben, sondern zum Zuhören eingeladen. Im Kreis sitzend, lauschten die Jungen und Mädchen einer Geschichte aus der Bibel und konnten so nach dem "Senden" von Botschaften auch selbige empfangen.
Extra für die Eltern der Konfirmanden war etwas abseits des Treibens eine weitere Station aufgebaut. Hier war es ihnen möglich, zu notieren, was sie ihren Kindern während der Zeit der Konfirmation wünschen. "Religion ist ein elementarer Bestandteil unseres Lebens", erklärte Christine Klingler, eine anwesende Mutter, zur Konfirmation. Ihr Kind durfte freiwillig zwischen der Konfirmation und der Jugendweihe als Eintritt in das Erwachsenenalter wählen.
Zum Ende des Gottesdienstes kamen noch einmal alle Konfirmanden zusammen. Ehe sie zum Abschluss gesegnet wurden, erhielt jeder von ihnen noch einen schwarzen Bleistift "zum analogen Senden von Nachrichten", wie Robert Neumann erklärte. " Denn so kann jeder on\' sein, auch ganz ohne Internet", gab Neumann seinen Schützlingen mit auf den Weg.