Exponat von 1568 Kulturschatz in Halberstadt: Wie Hilariuslaterne im Städtischen Museum jetzt geschützt wird
Die Hilariuslaterne gehört zu den Schätzen desSstädtischen Museums Halberstadt. Um das Exponat transporiteren zu können, hat das Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) der Harz-Kreisstadt eine besondereSchutzverpackung gebaut.

Halberstadt. - Wer die originale Hilariuslaterne aus dem Jahre 1568 sehen möchte, muss das Städtische Museum Halberstadt besuchen. Dort hängt das stadtgeschichtlich sehr wertvolle, inzwischen umfassend restaurierte Exponat im Treppenhaus. Um dieses einzigartige Stück aus vergoldetem Eisenblech mit seinen empfindlichen Hornscheiben sicher transportieren zu können, fehlte es bisher an einer schützenden Verpackung.
Diese anzufertigen bedurfte es aber nicht nur Fachleute, die ein solches Einzelstück herstellen, sondern auch eine entsprechende Finanzierung des Auftrags. Mit dem Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) und dem Geschichtsverein für Halberstadt und das nördliche Harzvorland wurden zwei bewährte Partner gefunden.
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So fanden im Frühjahr 2024 erste Absprachen zwischen dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Volker Bürger, und dem Leiter der Holzwerkstatt des Bildungsträges, Axel Jordan, zum Bau einer Schutzeinhausung für die Hilariuslaterne statt. In der fortgesetzten Planung wurden auch die speziellen Wünsche des Museums berücksichtigt.
Umgesetzt wurde das Projekt durch Lars Jordan und Klaus-Peter Münchhoff, die ihr Können nicht zum ersten Mal unter Beweis stellten. In Abstimmung mit dem Auftraggeber beschäftigten sie sich gedanklich mit dem Projekt, planten, probierten und realisiert es innerhalb von zweieinhalb Monaten. Die beiden Männer, die früher als Schlosser arbeiteten, präsentierten das fertige Objekt jetzt im Museum und machten einmal mehr deutlich, dass sie auch im Holzfach „goldene Hände“ haben.
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Sie haben für die 85 Zentimeter hohe Laterne und mit 65 Zentimeter Durchmesser eine Transport- und Aufbewahrungskiste gebaut, die von allen Seiten zu öffnen und zerlegbar ist, so dass die metallene Fracht problemlos eingesetzt beziehungsweise ausgeladen werden kann, wenn sie zum Beispiel aus konservatorischen Gründen in das Museumsdepot überführt werden muss. Weil dafür das an der Decke hängende Original nicht genutzt werden konnte, wurde eine maßstabgetreue Nachbildung verwendet.
Bürger lobte die mit viel Liebe und Ideenreichtum hervorragend umgesetzte aufwendige handwerkliche Arbeit und bedankte sich bei den Erbauern. Er erinnerte an das Behältnis für die Riesenpfeife, an dem die beiden Männer ebenfalls mitgewirkt haben, lobte die gute Zusammenarbeit mit dem AWZ und wünschte, dass diese auch künftig gepflegt werde.
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Axel Jordan bedauerte, dass die kooperative Vereinshilfe, dank der dieses Projekt umgesetzt werden konnte, gerade ausgelaufen ist. Er hoffe aber, dass es künftig eine andere Fördermöglichkeit geben wird, so dass die Mitarbeiter anspruchsvolle Aufgaben umsetzen können und Vereinen geholfen werden kann.
Unkomplizierte Hilfe vom Geschichtsverein Halberstadt
Museologe André Pohl dankte auch im Namen der Museumsdirektorin Antje Gornig dem Geschichtsverein für die Finanzierung des Projektes. Ohne das Engagement des Fördervereins des Städtischen Museums wäre die Bestandserhaltung und die Restaurierung vieler Exponate nicht möglich, hieß es. Sehr dankbar sei man auch für die schnelle und unkomplizierte Hilfe vom AWZ und die handwerkliche Meisterleistung der beiden Mitarbeiter.
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Damit werde entscheidend dazu beigetragen, dass ein bedeutendes Zeugnis der Halberstädter Stadtgeschichte, welches die Jahrhunderte und die Kriegswirren überstanden hat, künftig sicher bewahrt werden kann, unterstrich der Sammlungsverantwortliche abschließend.