Bewohner und Patienten verschiedener Einrichtungen zeigen Werke in Haldensleben - Mitte November werden Bilder ausgetauscht Kunst als Therapie: Ameos Klinik eröffnet Ausstellung
Haldensleben (az) l Kunst als Therapie, als persönliches Ausdrucksmittel und Brücke zu anderen Menschen: Auf diesem Prinzip beruht eine neue Ausstellung, die jetzt im Ameos Klinikum Haldensleben zu sehen ist. Die Werke stammen von Patienten und Bewohnern unterschiedlicher Einrichtungen des Gesundheitsdienstleisters. Im Rahmen des Ameos Kunstpreises 2012 reichten 92 Teilnehmer rund 250 Werke ein. Eine Jury aus Künstlern, Kunstwissenschaftlern sowie einem Museumsdirektor wählte die besten Bilder aus, die nun als Wanderausstellung unterwegs sind. Bis zum 22. Dezember sind sie noch in Haldensleben zu Gast.
"Kunst bedeutet für viele unserer Bewohner und Patienten, dass sie sich außerhalb ihrer Krankheit oder Pflegebedürftigkeit Anerkennung holen können. Sie verleihen ihren Gefühlen Ausdruck und präsentieren sich der Öffentlichkeit", erläuterte Krankenhausdirektor Dr. Marc Nickel.
Bei der Wahl der Technik hatten die Teilnehmer freie Hand. Unter den gezeigten Werken sind Aquarelle, Ölbilder, Plastiken sowie Collagen oder Spachtelarbeiten. Einige sind leuchtend bunt, andere dagegen in gedeckten Farben gehalten. "Wir vor Ort sehen die Künstler mit Kunstinteressierten ins Gespräch kommen. Diese ungezwungene Atmosphäre hilft den Bewohnern in ihrer Therapie sehr", so Marc Nickel. "Die Bewohner und Patienten zeigen gerne, wozu sie inspiriert wurden und was ihnen wichtig genug war, um es auf Leinwand zu bannen." Den ersten Platz beim Kunstpreis belegte Burkhard Warneke aus dem Ameos Klinikum Bremen mit dem Bild "Wo ist das Lachen geblieben?". Für "Stummes Leuchten" ging der Publikumspreis an Eva Oetken aus dem Ameos Klinikum Osnabrück. Auch drei Haldensleber Künstler haben Werke beigesteuert - darunter Dirk Trippler mit seiner Zeichnung "Zuhause", die das hiesige Ameos Klinikum zeigt.
Den ersten internen Kunstpreis gab es 2008. "Die Zahl und die Qualität der Werke sind seither stetig gestiegen", betont Marc Nickel. Derzeit sind 30 Arbeiten ausgestellt. "Aber die Bilder werden Mitte November noch einmal getauscht, damit mehr Künstler zu sehen sind. Ein Wiederbesuch lohnt sich also", so Marc Nickel.