Vor zehn Jahren gründete Heike Stenzel in Rätzlingen einen Hilfsverein Liebevolles Zuhause für 52 Papageien
Vor zehn Jahren hat Heike Stenzel aus Rätzlingen den Verein Papageien in Not gegründet. Heute betreut sie 52 Papageien, damit ist die Kapazität erschöpft. Dank Ines Kukuk gibt es eine Außenstelle in Schackensleben.
Rätzlingen l 52 Papageien, und zwar 4 Amazonen, 10 Ara und 36 Graupapageien, hat Heike Stenzel zur Betreuung auf ihrem Grundstück in Rätzlingen. Vor zehn Jahren hat sie den Verein Papageien in Not gegründet, da hatte sie bereits zehn Papageien in einer Außenvoliere und brauchte dringend mehr Platz für eine artgerechte Unterbringung der Tiere. Seither hat sich viel getan, der Verein hat um die 20 Mitglieder, und es gibt ein Haus für die Papageien. Eigentlich sind es sogar zwei verschiedene, denn die Graupapageien müssen getrennt von den anderen gehalten werden. Diese Graupapageien, die 50 bis 60 Jahre alt werden können, sind sehr sensibel, erklärt die Expertin. Aber ohne Spenden und viel eigene Mittel würde das alles nicht funktionieren.
Heike Stenzel nimmt Papageien auf, die keiner mehr haben will oder die aus irgendwelchen anderen Gründern nicht bei ihren Besitzern bleiben können. Oft sind es falsch gehaltene Tiere oder alte Tiere, die noch dazu krank sind. Manchmal machen die Papageien ihren Besitzern zuviel Arbeit, sind unüberlegte Geschenke oder müssen aus familiären Gründen abgegeben werden. Mehr Tiere kann sie jetzt eigentlich nicht aufnehmen, da ist sie froh über Helfer wie Ines Kukuk. Die Schackensleberin wollte ursprünglich Papageien züchten. Doch dann starb das Männchen, weil ein Fuchs an der Voliere war. Ines Kukuk suchte nach einem neuen Tier und lernte dabei Heike Stenzel kennen. Und die hält nichts von Papageienzucht. Es gibt schon viel zu viel dieser Vögel, sagt sie aus ihrer Erfahrung. Ines Kukuk überzeugte, was sie bei Heike Stenzel sah. Inzwischen ist sie engagiertes Vereinsmitglied und kümmert sich zu Hause um sieben Papageien. André Bohrmann aus Hohenwarsleben unterstützt sie dabei. Einige der Tiere sind krank, müssen regelmäßig Medikamente bekommen.
Wenn sich vielleicht noch mehr engagierte Menschen finden würden, die Gruppen von etwa vier Tieren aufnehmen würden, wäre dem Verein sehr geholfen, sagt Heike Stenzel. Sie versucht zwar immer wieder, Tiere zu vermitteln, verweist darauf auch auf der Homepage des Vereins, doch das ist schwierig. Heike Stenzel ist ständig auf der Suche nach Spenden. Zwar kann sie regelmäßig aus einem Supermarkt Obst und Gemüse holen, das nicht mehr verkauft werden kann, und Futterpflanzen findet sie auch im Wald, doch die Tierarztkosten sind sehr hoch und müssen bezahlt werden. Sie hat beispielsweise einen 45 Jahre alten Papagei mit Arthrose. Viele Vögel rupfen sich die Federn aus.
Heike Stenzel hat mit 17 Jahren ihren ersten Papagei bekommen, doch "ich habe sehr viel falsch gemacht und habe schließlich das Tier wieder weggegeben", erzählt sie. Mit 30 versuchte sie es erneut, und diesmal wollte sie alles wieder gut machen. Dann hatte sie auf einmal zehn Papageien und musste sich entscheiden, wie es weitergehen sollte, sie entschied sich dafür, hilfsbedürftigen Papageien ein Zuhause zu geben. Dass es dabei mit Urlaub schlecht bestellt ist, weiß sie sehr genau. Wenn jedoch Leute, die Papageien haben, in Urlaub fahren wollen, nimmt sie diese Tiere gern für die Zeit auf. Dafür erbittet sie eine Spende für den Verein. Der Verein freut sich über jede Spende. Es ist aber auch möglich, Patenschaften über einzelne Vögel zu übernehmen.
Informationen im Internet unter www.sos-papageien.de. Spenden: Konto 4060007043, BLZ 81055000, bei der Kreissparkasse Börde.