Mit Handwagen durch die Hitze
Zu Fuß starteten 114 Teilnehmer zur diesjährigen Fußgängerrallye durch Emden. An 16 Stationen drehte sich alles um das bäuerliche Leben.
Emden l Hitzige Gefechte unter der tropischen Sonne lieferten sich an diesem Wochenenden die Emdener und ihre Gäste. Der Freizeit- und Sportverein Emden (FSV) hatte zum 9. Mal zur Fußgängerrallye durch Emden eingeladen.
Die 16 Spielstationen, verteilt über den ganzen Ort, hatten sich unter dem Motto Landwirtschaft und bäuerliches Leben einiges einfallen lassen. Spiele wie Kühetränken bei Katy Sommermeier, Schweinefüttern bei Karin Bierwisch, Fensterln bei Ilse Wieneke, Entenstall bei Andrea Schneider, Wäschebleichen bei Daniela Herrmann-Skrentny, Nudlies bei Erdmuthe Weißschnur, Futtersilo bei Steffen Wolter, Misthaufen bei Margarete Waeke oder Hühnerdieb bei Sylvia Lehrmann nahmen Bezug auf das bäuerliche Leben von einst und jetzt.
Wasser aus dem Zuber oder dem Eimer hoch im Kurs
Mehr in den Garten ging es beim Blumengießen bei Marion Pröttel, beim Erbsenschlagen bei Birgit Kirchner oder bei der Gartenschleuder bei Familie Stern. Tierisches Vergnügen bereitete das Hufeisenwerfen bei Hans-Jochen Lindner, Das Gelbe vom Ei bei Doris Kraberg oder Jaccolo bei Astrid Achhildes. Freunde und Kenner der plattdeutschen Sprache hatte bei Hildburg Böcker an der Hauptstraße gute Karten
114 Teilnehmer machten sich insgesamt auf den Weg, bei waren 11 Jugendliche, 19 Kinder und 47 Einzelstarter. In acht Gruppen machten sich 37 Frauen, Männer und Kinder auf den Weg, meist bestückt mit einem Handwagen mit allen Habseligkeiten und Versorgungsgetränken für unterwegs. Ein Team bildete, wer mindestens drei Mitglieder stellen konnte.
Gut beraten war, wer das Zeitfenster von zwei Stunden zum Start möglichst zeitig nutzte, denn bei 40 Grad in der Sonne und wenig Schatten an den Straßen, die zu begehen waren, verlangsamte sich das Tempo. An einigen Stationen standen Wassereimer und Zuber zur Erfrischung der Rallye-Teilnehmer. Sogar ein Pool stand zur Abkühlung der erhitzten Körper zur Verfügung.
Fleißige Hände rührten sich unterdessen auch in der Scheune der Familie Böcker, wo Start und Ziel angesagt waren. Während Hans-Günter Lehrmann fleißig die Ergebnisse der eingereichten Laufzettel in seinen Computer eingab, kümmerten sich andere FSV-Mitglieder um Kaffeetafel, Grill und kalte Getränke.
Spätestens um 17 Uhr sollten alle Wertungszettel angekommen sein, um rechtzeitig bis zur Siegerehrung auswerten zu können. Ein Tanzabend sollte sich auch noch anschließen.
Nachwuchssiege für Tom Schröder und Niels Völkl
Bei den Erwachsenen siegte schließlich Rüdiger Hölscher mit dem besten Gesamtergebnis. Die Altersklasse 13 bis 17 (Jugend) konnte Niels Völkl für sich entscheiden, und bei den Kindern freute sich Tom Schröder über seinen Sieg. Als bestes Team schnitten die "Geilen Hirsche" beim Wettbewerb ab.
Am Rande der Dorfrallye bewertete der Verein in einem Kostümwettbewerb die schönsten Bekleidungen, was bei dem Wetter eine mächtige Herausforderung darstellte. Viele Kleider von einst waren hoch geschlossen und mit mehreren lagen Stoff genäht.
In einem der schönsten Kostüme des Tages erschien die älteste Besucherin in der Scheune. Die Emdenerin Ursel Kwasny hatte sich mit Mitte 80 noch in eine historische bäuerliche Tracht gekleidet und war so zur Scheune gekommen. Sie nahm zwar nicht an der Rallye selbst teil, doch ihre Tracht punktete bei der Jury trotzdem.
