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Studenten zur Jam / Breakdance, Rap, Graffiti und DJing einfach mal ausprobieren Mit kostenlosen Hip-Hop-Workshops dem schlechten Image der Szene trotzen

Von Julia Hohn 19.06.2013, 01:16

Von Headspin und Graffiti bis Hip-Hop-Dance - erleben und selbst nachmachen könnt ihr das am 29. Juni ab 12 Uhr bei der "KiJu Hip Hop Jam". Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Kultur "Hip Hop" in kostenlosen Workshops näher zu bringen.

Magdeburg l Viele Veranstaltungen rund um das Thema Hip Hop fanden in diesem Jahr schon statt, doch die "KiJu Hip Hop Jam" soll anders werden als die bisherigen. Das versprechen zumindest vier Studenten der Hochschule Magdeburg-Stendal. Catharina Schooff (25), Eric Friedenstab (26), Rebecca Passig (29) und Katharina Krietsch (27) sind die Projektleiter der Veranstaltung, die im KJH Kümmelsburg stattfinden wird, und haben einiges vorbereitet. "Bei unserer Jam ist das Besondere, dass wir alle Säulen der Hip-Hop-Kultur an einem Tag vereinen", erklärt Rebecca. "Wir bieten Workshops im Bereich Breakdance, DJing, Rap, Hip-Hop-Dance und Graffiti an und wollen damit Kindern und Jugendlichen die vielfältige Spannbreite der Kultur zeigen."

Wichtig ist ihnen vor allem auch, dass die Teilnehmer verstehen, dass Hip-Hop nichts mit Schmierereien und illegalen Aktivitäten zu tun hat. Ab 12.30 Uhr wird eine Lesestunde angeboten, in der die Geschichte des Hip-Hops erklärt wird. Denn die sei durchaus interessant, wenn man bedenkt, dass die Hip-Hop-Bewegung daraus erwuchs, sich nicht mehr mit Fäusten auf amerikanischen Straßen zu duellieren. Stattdessen seien Konflikte tänzerisch ausgetragen worden, erklärt die Magdeburgerin Katharina.

Damit die Teilnahme an der Jam für jeden möglich ist, haben die Studenten den Veranstaltungstag auf einen Sonnabend festgelegt. Auch war es ihnen von Anfang an wichtig, dass jeder kostenlos teilnehmen kann. "Natürlich ist es, gerade bei der Anzahl von tollen Projekten, die derzeit in Magdeburg stattfinden, nicht leicht Gelder zu akquirieren. Auch wir hatten es nicht leicht", erklärt Catharina. Jedoch haben sie es geschafft und können nun mit 450 Euro Sponsorengeldern und Sachspenden das seit Oktober geplante Projekt umsetzen. "Wir finden es klasse, dass viele Workshopleiter und Helfer auf ihr Honorar verzichten", erklärt Eric, der selbst Breakdancer bei der Crew Flowjob ist. "Auch einen großen Dank gilt es an dieser Stelle dem Verein ,Streetart\', der uns sehr bei der Umsetzung geholfen hat."

"Unser Wunsch ist es, dass die jungen Leute Anschluss bei Gleichgesinnten finden, sich austauschen können oder sogar Neulinge dazukommen. Vielleicht entdeckt der ein oder andere ein bisher ungeahntes Talent", sagt Rebecca schmunzelnd. Catharina ergänzt: "Wir freuen uns auf einen coolen Tag mit tollen Ergebnissen. Zudem hoffen wir auch, dass wir die Kultur richtig vermitteln können, denn viele Leute, wie Eltern oder Außenstehende, haben immer noch ein negativ behaftetes Bild von dieser kreativen Sparte."

Jedoch nicht nur diese Wünsche treiben die Projektmacher an. So sind sie überhaupt erst auf das Thema gekommen, da alle vier bereits im Vorfeld schon einmal mit dem Thema zu tun hatten. So tanzten, neben Eric, auch Catharina und Rebecca lange Zeit im Bereich Hip-Hop, Modern Dance und Ballett. "Unsere eigenen Ressourcen und Kontakte haben wir genutzt und nun geht es daran, dass die Jam ein Erfolg wird", erzählt Eric weiter. "Wir hoffen, dass das Projekt im nächsten Jahr auch wieder stattfinden kann, auch wenn vielleicht nicht von uns, aber anderen Jugendlichen, denen wir dann unsere Erfahrungen weitergeben können."

Die "KiJu Hip Hop Jam" soll alle Kinder und Jugendlichen ab acht Jahren ansprechen. Eine Vorabanmeldung ist nicht erforderlich. Auch bei schlechtem Wetter ist für eine garantierte Durchführung gesorgt, da alle Workshops auch nach drinnen verlegt werden können. Zudem ist es möglich, zwischen den Workshops zu wechseln. Essen und Getränke können vor Ort für wenig Geld erworben werden.