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Nach Bürgerprotest Kinder ins Trockene gebracht

Ungeschützt bei Wind und Wetter warten hat für die kleinen Rohrsheimer ein Ende. Das Buswartehäuschen ist fertig geworden.

Von Horst Müller 10.12.2015, 23:01

Rohrsheim l Aus Frust wurde Freude. „Wir sind froh, dass das Bushaltestellenhäuschen vor dem Winter fertig geworden ist“, erklärte Rohrsheims Ortsbürgermeister Hans-Jörg Gifhorn (Wählergemeinschaft Rohrsheim). Auch wenn in dem Zuge noch kein barrierefreier Einstieg zum Bus installiert werden konnte. Dies soll Bestandteil der Planungen für den Ausbau der Gemeindewege werden, den die Stadt Osterwieck als Dorferneuerungsvorhaben anstrebt.

Bis zum neuen Wartehäuschen auf der Verkehrsinsel vor der Gaststätte „Schwarzer Adler“ war es ein längerer Kampf gewesen.

Rohrsheims Schüler müssen allesamt mit dem Bus fahren – in zwei Richtungen. Nur an der Haltestelle Richtung Dardesheim gab es bisher eine Überdachung für die Wartenden. Gegenüberliegend hielten die Busse zur Grundschule nach Hessen an einer Verkehrsinsel ohne Dach überm Kopf. Wenn es regnete oder schneite, suchten die Kleinen zunächst Unterschlupf in dem Haltestellenhäuschen und liefen, wenn der Bus auf der gegenüberliegenden Seite einfuhr, zu ihrer Haltestelle über die Straße. Das ist nun Geschichte.

Im August 2014 war Osterwiecks Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) im Ortschaftsrat gewesen, als ihr von den Bürgern und Abgeordneten die Probleme geschildert wurden. Doch schien das Vorhaben angesichts der Haushaltslage zunächst nicht umsetzbar. Alternativ gab es Überlegungen, dass alle Busse vor dem vorhandenen Häuschen halten – und die Busse Richtung Hessen dafür um die Verkehrsinsel herum wenden. Was aber sowohl von den Rohrsheimern als auch den Harzer Verkehrsbetrieben abgelehnt wurde.

Schließlich hatte Hans-Jörg Gifhorn in Eigeninitiative Kostenangebote für Haltestellen eingeholt und sich zudem über verschiedene Fördermöglichkeiten informiert. Dabei stellte sich heraus, dass der Bau und die Herstellung einer befestigten Bushaltestelle mit bis zu 90 Prozent gefördert werden kann. Verbunden ist dies mit der Herstellung einer Barrierefreiheit.

Im Februar kam Bewegung in die Sache. Die Stadt stellte beim zuständigen Landkreis einen Förderantrag, dieser wurde bewilligt.

Eine Holzkonstruktion, die auf drei Seiten mit Sicherheitsglas verschlossen wurde, gibt jetzt den kleinen und großen auf den Bus Wartenden eine Unterstellmöglichkeit. Die Dacheindeckung erfolgte mit roten Ziegeln. Den Aufbau übernahmen Handwerker der Firma Haarnagel aus Vienenburg. Die Fundamente wurden von der Firma Strutz aus Deersheim gegossen.

Rund 7000 Euro hat das Häuschen insgesamt gekostet. Dank der hohen Förderung muss die Stadt nur einige hundert Euro an Eigenmitteln aufbringen.

Darüber hinaus war bereits im August auf der Verkehrsinsel eine Straßenlampe aufgestellt worden, was aber nicht Bestandteil des geförderten Vorhabens war. Zuvor war dieser Bereich unbeleuchtet gewesen. Ende gut, alles gut.