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Nahverkehr Kein Halt in der Oststraße

Die Fahrplanänderungen zum 10. Dezember hinterlassen Spuren im Halberstädter Streckennetz. In der Junker-Siedlung treffen sie auf Kritik.

21.11.2017, 23:01

Halberstadt l Ein im Kreistag gefasster Beschluss führt zu Fahrplanänderungen im Harz. Auch in Halberstadt wird es Veränderungen geben, was Linienführung und das Bedienen von Haltestellen angeht. Am zweiten Dezembersonntag werden die Veränderungen in Kraft treten. Wie wirkt sich die Reform im Kreis auf die Kreisstadt aus?

„Die wesentlichsten Änderungen sind einmal, dass die Sargstedter Siedlung, Mahndorf und Veltensmühle besser angebunden sind. Zum anderen haben wir in den Gewerbegebieten notwendige Änderungen vorgenommen, dort verkehrt der Bus jetzt im 30-Minuten-Takt. Und dass Harsleben jetzt nicht mehr durch die HVG, sondern vom HVB angefahren wird“, fasst Axel Wöhlbier, Geschäftsführer der Halberstädter Verkehrsgesellschaft (HVG), zusammen.

Von Bürgerseite hatte es vor allem Kritik an der neuen Linienführung der Buslinie 11 gegeben. Früher fuhr der Bus dieser Linie von Sargstedt nach Harsleben, über Ost- und Tschaikowskistraße auch an Geschäften in der Junkers-Siedlung vorbei. Damit ist aufgrund der neuen Linienführung zumindest bei der HVG Schluss – die Linie 11 wird ab sofort die Rudolf-Diesel-Straße und den Edeka anfahren, jedoch nicht mehr den Schlenker nach Norden unternehmen. Aus diesem Grund entfällt die etwa 70 Meter von der Haltestelle Rudolf-Diesel-Straße entfernte Station Oststraße. Diese wurde vor allem von älteren Fahrgästen gern genutzt, um damit zu einem Discounter an der Tschaikowskistraße zu fahren. Der Grund für die veränderte Linienführung an dieser Stelle ist, dass die Linie nach Harsleben ab dem 10. Dezember nicht mehr von der HVG bedient wird. Stattdessen übernehmen die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) die Fahrten zwischen Halberstadt und Harsleben.

„Aus wirtschaftlichen Gründen verbietet es sich, die Haltestellen parallel anzufahren“, erklärt Wöhlbier. Allerdings wird auch die HVB nicht die bisherigen Haltestellen der HVG-Linie anfahren. Nach Information von Karl-Heinz Becker, zuständig für die Fahrpläne der HVB, wird die Bus-Linie 233 (bisher 227), ab dem 10. Dezember an der Walter-Rathenau-Straße in Halberstadt los-, und dann über die Quedlinburger Landstraße nach Harsleben fahren.

Auf die Beschwerden wegen der Haltestelle Oststraße, sagt der Geschäftsführer der HVG, dass es sehr schwer sei, bei einer Fahrplanänderung alle Fahrgäste gleichermaßen zufriedenzustellen. Sollten sich in Zukunft Beschwerden häufen, seien Änderungen im neuen Fahrplan sicher denkbar. Die Linienführung jedoch zu verändern, würde allerdings schwierig werden, sagt der Geschäftsführer. Die Junkerssiedlung sei mit dem Halt in der Rudolf-Diesel-Straße an das Nahverkehrsnetz angebunden. Ohnehin seien es ja keine Riesendistanzen, die in diesem Gebiet zu überwinden seien.

Mit der neuen Linienführung der Linie 11 komme man beispielsweise an der Pfeffermühle und am Freizeit- und Sportzentrum (FSZ) vorbei. Und das Ziel, das Gewerbegebiet besser anzuschließen, sei mit dem Anschluss an die Quedlinburger Landstraße erreicht. „Es gibt Menschen, die positiv betroffen sind, aber auch welche, die sagen, dass es eine Verschlechterung gibt.“

Zum Stichwort positiv betroffen hebt Wöhlbier vor allem die Verbesserungen für die Bürger in der Sargstedter Siedlung hervor. Weil mit dem Start des neuen Fahrplans dort stündlich die Linie 13 zwischen Sargstedt und Stadtzentrum verkehrt, seien die Anforderungen der Siedler an eine bessere Anbindung ins Stadtzentrum erfüllt worden, sagt Wöhlbier. Denn auch die Linie 11 verkehre weiterhin von der Sargstedter Siedlung. Klein Quenstedt werde weiter durch die HVG-Linie 14 bedient.

Die brandneue Linie 16 wird künftig die Ortsteile Mahndorf und Veltensmühle sowie Ströbeck sechsmal am Tag zwischen 6.30 und 18 Uhr anfahren und an Schultagen wird die Fahrt zweimal täglich bis nach Langenstein führen. „Somit sind auch die Anforderungen an den Schülerverkehr erfüllt“, sagt Wöhlbier.

Neu ist auch eine Umlauftrennung der Straßenbahn. Die Linien 1 und 2 bleiben zwar in ihrer Linienführung gleich, jedoch werden sie von nun an nicht mehr im Kreis und ineinander übergehen, sondern die Linie 1 wird vom Hauptbahnhof zum Friedhof führen, und wieder zurück fahren, die Linie 2 vom Hauptbahnhof zum Sargstedter Weg und wieder zurück. Auf diese Weise sollen Unpünktlichkeiten der Straßenbahn in Zukunft vermieden werden. Denn zuvor war es durch diese Art der Streckenführung aufgrund von Behinderungen am Bahnübergang häufiger zu Verzögerungen gekommen.