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Roland-Initiative Ein Schwert für die Stiftung

In Halberstadt wurde das Roland-Schwert verliehen. Entgegen nahm es ein überraschter Holger Thiele für das Cecilienstift.

Von Sabine Scholz 25.11.2017, 00:13

Halberstadt l Eine Lobrede soll es sein, und es wurde eine. Rainer Gerloff, Chef der Halberstadtwerke, hatte die Aufgabe übernommen, die Laudatio auf das Unternehmen zu halten, das am Donnerstagabend mit dem Roland-Schwert ausgezeichnet wurde.

Er zog dabei launig Parallelen zwischen dem zu ehrenden Unternehmen und den Halberstadtwerken, wobei erstes aus einer völlig anderen Branche kommt. Aber beide, so Gerloff, tragen in punkto Wirtschaftlichkeit „signifikant zur Wertschöpfung in Halberstadt bei“. Beide Firmen bilden aus, verfügen über ein Qualitätsmanagement und böten Produkte und Leistungen, die tagtäglich von den Kunden genutzt würden. Diese Leistungen würden von Männern und Frauen gleichermaßen in Anspruch genommen und manchmal „haben beide Unternehmen Kunden, denen nicht ganz bewusst ist, dass sie unsere Kunden sind.“

Beiden Unternehmen werde ein radikaler Wandel des Geschäftsmodells durch die Digitalisierung vorhergesagt, wobei, so Gerloff, er dem Preisträger wünsche, dass ihm und seinen Mitarbeitern dies erspart bleibe.

„Das Unternehmen, um das es geht, zeichnet sich durch wachsende Marktanteile in einem wachsenden Markt aus und dadurch, dass es Millionenbeträge investiert“, sagte Gerloff. Geld, das vor allem der heimischen Wirtschaft nutze. Doch erst, als Gerloff auf die Tatsache verwies, das der Preisträger denkmalgeschützte Gebäude energetisch vorbildlich saniere, die wichtig sind für das Stadtbild, ahnte der eine oder andere Gast, wer da wohl in diesem Jahr das Roland-Schwert erhalten wird: Das Cecilienstift Halberstadt.

Ein überraschter Holger Thiele nahm das Schwert entgegen und dankte für die anerkennenden Worte. „Ich bin gerührt, wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, sagte der Verwaltungsdirektor der kirchlichen Stiftung, die seit 1873 in Halberstadt existiert. „Aber Kirche und Schwert, geht das zusammen?“, fragte Thiele und gab gleich selbst die Antwort. „Ja, denn es ist ein Roland-Schwert. Und der Roland steht seit Jahrhunderten für den Schutz der Menschen“. In den Einrichtungen des Cecilienstiftes arbeiteten nicht nur mehr als 450 Frauen und Männer, es werden auch mehrere Hundert Menschen betreut: Senioren, Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen, viele Kinder. Da sei das schützende Schwert ein sehr schönes Symbol.

Rund 40 Einrichtungen gehören zum Sozialdienstleister, der das Diakonissen-Mutterhaus ist. Ihn freue, sagte Thiele, dass in der Roland-Initiative mit dem Cecilienstift ein soziales Unternehmens solche eine Ehrung erfahre. Im Gesamtgefüge mit den Partnern sei das Cecilienstift ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. „Mehr als 90 Prozent aller Aufträge bleiben in der Stadt oder der Region.“

Bevor das Schwert verliehen wurde, hatten die Mitglieder des Wirtschaftsclubs viel Spaß, denn Sabine Münz und Ernst-Ulrich Kreschel vom Magdeburger Kabarett „Die Kugelblitze“, nahmen die große Politik, die Medien und auch die Wirtschaft gehörig auf die Schippe. Als Profis hatten sie ihr Programm natürlich mit ausreichend lokalen Bezügen versehen. Als Kontrast zum Kabarett hatte das Organisationsteam um Roland-Präsident Thomas Kowalski das Duo „Amalia“ gewonnen, um musikalisch den Abend zu begleiten. Was die Gäste ebenso genossen wie zuvor die bissigen satirischen Spitzen.