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Rotmilan-Zentrum Land hat besondere Verantwortung

Ministerin Claudia Dalbert besucht das Rotmilan-Zentrum in Halberstadt.

Von Carolin Ostrowski 03.07.2016, 03:05

Halberstadt l Die Hälfte der Weltpopulation des Rotmilans lebt in Deutschland, ein Zehntel davon in Sachsen-Anhalt. „Deshalb haben wir eine große Verantwortung für diese Art, die wir mit dem Rotmilan-Zentrum auch wahrnehmen wollen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) gestern während des Besuchs der Landesministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, Claudia Dalbert (Grüne) in Halberstadt.

Sie habe dankenswerterweise in ihrer Zeit als Fraktionsvorsitzende der Grünen den Impuls dafür gegeben, die Dauerausstellung zu fördern, so Henke weiter.

„Für uns ist der Erhalt der Artenvielfalt ein besonderes Anliegen. Denn wenn ein Element aus dem Kreislauf der Natur ausscheidet, können wir nicht genau abschätzen, was die Folgen sind“, so Dalbert.

Deshalb sei der Rotmilan besonders zu schützen. Die Art sei durch Monokulturen in der Landwirtschaft und Windkraftanlagen, die viele Schlag­opfer fordern, gefährdet. Für diese Probleme gelte es, eine Lösung zu finden.

Das gehöre neben der Bündelung von Wissen und der Beratung der Landnutzer zu den Aufgaben des Rotmilan-Zentrums. „Natürlich können wir die Windkraftanlagen nicht wegen der Rotmilane abschalten“, sagte die Ministerin. In der Forschung werde aber schon nach Lösungen gesucht. Möglich seien sensorgesteuerte Betriebsunterbrechungen, oder gezielte Fütterungen, die die Tiere davon abhalten, in der Nähe der Windkraftanlagen nach Nahrung zu suchen.

Das Rotmilan-Zentrum ist im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen verankert. „Deshalb denke ich, dass es sehr wichtig ist, dass wir das Heineanum mit dem Rotmilan-Zentrum weiter fördern“, stellte Ministerin Dalbert in Aussicht.

Im Jahr 2012/2013 habe es etwa 2000 Rotmilan-Brutpaare im Land Sachsen-Anhalt gegeben, informierte der Leiter des Zentrums, Martin Kluschke. Die Art zeichnet sich besonders durch ihr rotbraunes Gefieder aus. Die Spannweite der Flügel beträgt zwischen 150 und 180 Zentimeter.