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Sabine Veit aus Calvörde hat alle 51 Stövchen im Schrank Auf Flohmärkten findet die 60-Jährige die Teewärmer der besonderen Art und sammelt sie in ihrer Vitrine

Von Anett Roisch 07.01.2012, 05:31

Einer sammelt Briefmarken, der andere Postkarten, beim nächsten drängeln sich Gartenzwerge im Vorgarten. Einige Bewohner des Landkreises mit besonders ungewöhnlichen Sammelobjekten werden in dieser Serie vorgestellt. Heute: Sabine Veit aus Calvörde.

Calvörde l "Mich hat die Sammelleidenschaft gepackt. Meine Schätze sind Stövchen aus Keramik, Porzellan und Steingut, in weiß oder cremefarben, und innen rot oder orange glasiert", erklärte Sabine Veit und zeigte auf die Vitrine voller Kostbarkeiten. Doch nicht jeder weiß, was Stövchen sind. "Als Stövchen wird ein Untersetzer bezeichnet, auf dem Kaffee- und Teekannen warm gehalten werden können. In der Regel ist es aus Porzellan oder Metall gefertigt und hoch genug, um ein wärmeerzeugendes Teelicht darunter oder hinein stellen zu können", weiß die Calvörderin.

Das Wort Stövchen ist eine Verkleinerungsform zu niederdeutsch Stove (heizbarer Raum, Darre; dem entspricht standarddeutsch Stube). "Auf die Idee, Stövchen zu sammeln, hatte mich meine Nachbarin Edelgard Zimmermann gebracht. Sie hat ein Stövchen als Andenken an ihre Mutter. Das fand ich so wunderschön, aber meine Nachbarin wollte es natürlich nicht hergeben", erzählte die 60-jährige Sammlerin und zeigte auf die jüngste Eroberung, ein Stövchen, das dem Porzellan der Nachbarin gleicht. "Ich habe es vor Kurzem auf dem Nachtflohmarkt in Magdeburg gekauft ", sagte Sabine Veit voller Stolz. Inzwischen hat die Sammlerin 51 verschiedene Exemplare, die sie alle fast immer auf Flohmärkten entdeckte. Das erste Stövchen hat die Calvörderin 2005 während eines Besuches ihres Gatten, der zur Kur auf der Insel Rügen war, für 20 Euro auf einem Flohmarkt ergattert. "Inzwischen kann ich schon recht gut mit den Verkäufern handeln", sagte sie selbstbewusst. Schließlich ist sie eine Spezialistin im Handel. Sabine Veit hat nämlich Verkäuferin im Einzelhandel gelernt, ist jetzt in Altersteilzeit und bildete bis vor Kurzem noch als Berufsschullehrerin Verkäuferinnen aus. "Gelernt habe ich Verkäuferin für Haushalt und Eisenwaren. Daher stammt sicher meine Liebe zu Glas und Porzellan", vermutete sie. Die Preise für die Stövchen gingen bisher von einem bis zu 26 Euro, verriet sie und präsentierte die besonderen Teewärmer, die mit Gänsen, Spatzen, Eichhörnchen und anderen Motiven aus verschiedenen Porzellan- oder Steingutfabriken verziert sind.

Die ältesten Exemplare sind über 100 Jahre alt. "Meinen Mann Harry habe ich schon angesteckt mit meiner Sammelleidenschaft", gestand sie. Aber die Stövchen sind nicht nur zum Anschauen da. "Wir trinken gern Tee und machen selbst Hagebutten und Kamillentee, der dann auf einem der Stövchen warm gehalten wird", erzählte Sabine Veit, die noch Platz für weitere Objekte der Begierde in ihrer Vitrine hat.