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Sanierung Halberstadt erneuert Straße zum See

Halberstadts Stadtrat stimmt für die Erneuerung der Straße zum See der Harz-Kreisstadt. Doch es gab auch kritische Stimmen zur Sanierung.

Von Sabine Scholz 27.02.2019, 00:01

Halberstadt l Die Straße sei doch sicher schon länger in diesem desaströsen Zustand, monierte Jens Müller während der jüngsten Stadtratssitzung, als es um die Sanierung der Uferstraße am Halberstädter See ging. Der Ströbecker Ortsbürgermeister sitzt für die SPD im Stadtrat und kritisierte, dass man die Ausgabe von rund 115.000 Euro doch auch schon in den Vorjahren oder spätestens 2018 hätte tätigen können. „Schließlich geht so eine Straße nicht von heute auf morgen kaputt.“ All diese Ausgaben, die nun erfolgen, seien ein Grund dafür, dass man das Bürgerhaus in Ströbeck „opfere“, mutmaßte der Ortsbürgermeister. Denn die Bürgerhaussanierung steht angesichts des Millionen-Defizits im Stadthaushalt in den Sternen.
Auch Müllers Fraktionschef Peter Köpke hatte kritische Anmerkungen zu dem Vorhaben. Das sieht vor, die ehemalige Baustraße zu sanieren. Die war für die Kiesgewinnung auf 504 Metern Länge aus drei Meter breiten Fahrbahnplatten gebaut worden. Nun sind die Betonplatten an vielen Stellen gebrochen. Außerdem haben sie sich verschoben, sodass bereits mehrfach Badegäste gestürzt seien.
Nun sollen auf die Betonplatten eine zehn Zentimeter dicke Ausgleichschicht und darauf eine acht Zentimeter starke bituminöse Trag-/Deckschicht aufgebracht werden. Köpke störte sich vor allem an dem Bitumen. Wenn Sommer sonnig sind, wird schwarzer Asphalt weich und richtig heiß – man könne sich also gerade an einem See, wo viele Kinder und Badegäste barfuß laufen, daran verletzten, argumentiere der Sozialdemokrat. Weshalb er die Sanierung in dieser Form ablehne.
Baufachbereichsleiter Jens Klaus hielt dagegen, dass die Straße nicht nur von den Badegästen genutzt würde, sondern auch als Anfahrtsweg für Rettungskräfte diene. Wer zum Wasser wolle, müsse nur wenige Schritte über die Straße laufen. „Und wenn es sehr heiß ist, ziehen Besucher in öffentlichen Freibädern durchaus Latschen an“, so Klaus.
Marion Kagelmann, Bereichsleiterin Finanzen der Stadt, wies in der Diskussion darauf hin, dass die NOSA GmbH den See zwar betreibe, das Gelände aber Eigentum der Stadt sei. „Von daher sind wir für Investitionen auf dem Gelände zuständig.“
Bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen stimmte die Mehrheit des Rates für die Freigabe der erforderlichen 115.300 Euro für die Sanierung der Uferstraße.