Siedlerverein sammelt neue Ideen

Halberstadt l „Erst wenn der erste Spatenstich erfolgt ist, wenn die Bauleute wirklich loslegen, wird sich unsere Skepsis legen“, sagt Dieter Krone. Zu oft habe man in der Vergangenheit erlebt, dass Planungen sich in Schall und Rauch auflösten, sagt der Vorsitzende des Fördervereins für die Diesterweg-Grundschule und die Sargstedter Siedlung.

In der vergangenen Woche sind die Entwürfe für die Sanierung der Schule vorgestellt worden, doch auch das sei für den Verein noch kein Grund zum Jubeln. „Es verschiebt sich ja bereits jetzt schon wieder alles nach hinten“, so Krone, „ursprünglich hatte es ja mal nach einem Baustart noch Ende 2017, Anfang 2018 ausgesehen. Nun heißt es, Baustart frühestens Sommer 2018.“ Und ob es dem Architekturbüro gelingt, tatsächlich bis zum 30. September die baureifen Planungsunterlagen beim Land einzureichen, wisse man nicht. Das Land will bis zum 30. September die Unterlagen haben, um zu prüfen, ob die bereits in Aussicht gestellten Fördergelder aus dem Stark-V-Programm angemessen verwendet werden. Erst danach kann das Geld fließen.

Trotz aller Skepsis – nach dem erfolgreichen Bürgerbegehren, das der Verein initiiert hatte, um sechs Grundschulen im gesamten Stadtgebiet zu erhalten, scheint es tatsächlich loszugehen mit den Arbeiten am denkmalgeschützten Schulgebäude. „Das freut uns, auch wenn uns die plötzliche Wendung, die Kinder nun doch während der Bauphase komplett aus der Schule nehmen zu wollen, überrascht hat“, sagt Dieter Krone.

Für die Bauleute sei das besser, klar. Und für Kinder und Lehrer sinke die Belastung ebenso, auch wenn es an den Ausweichstandorten sicher sehr eng werde, so Krone. „Unsere Sorgen gehen in eine andere Richtung. Wir wollen die Bindung der Eltern an die Siedlung und der Kinder an ihre Schule stärken, sammeln gerade im Verein und gemeinsam mit dem Schulelternrat Ideen, wie uns das gelingen kann.“ Viele Familien seien Dank der ausgewiesenen Bauplätze der Stadt und eines privaten Anbieters in den vergangenen Jahren in die Sarg­stedter Siedlung gezogen, das Herz der Eltern hänge noch nicht so sehr an dem Stadtteil. Deshalb will der Verein mehr dafür tun, dass sich die Familien die Siedlung stärker als Heimat empfinden. „Wir sind mehr als ein Schlafdorf“, sagt Dieter Krone.

Die ersten Veranstaltungsideen über die beliebten Feuer samt Laternenumzug und das dreitägige Schul- und Siedlerfest hinaus gibt es schon. Da ein ausreichend großer Bolzplatz hinter der Schule vorhanden ist, könnte man ein Fußballturnier für alle Grundschulen der Stadt organisieren. „Super Fußballer gibt es in jeder Schule“, ist Krone überzeugt. Auch besondere Angebote zum Kindertag sind vorstellbar und ein Projekt, bei dem die dann zeitweise an der Goetheschule lernenden Siedlungsschüler den Baufortschritt an ihrer Schule dokumentieren.

„Wir nehmen gern jede Idee auf, die hilft, die Kinder noch mehr einzubinden und auch die Diesterweg-Grundschule mehr in den Fokus zu rücken“, sagt Krone.