20. Kreisschützentag im Gildehaus - Wolfgang Rost löst Kurt Flohr als Vorsitzender ab Schützen im alten Ohrekreis treffen sich zur Jubiläumsveranstaltung an der Masche
Die Schützenvereine des ehemaligen Ohrekreises haben sich am Sonnabend zu ihrem 20. Kreisschützentag in Haldensleben getroffen. Nach 20 Jahren an der Verbandsspitze und acht davon als Erster Vorsitzender trat der Kreisschützenmeister Kurt Flohr nicht mehr zur Wahl an. Sein Nachfolger ist Wolfgang Rost.
Haldensleben l Für Langschläfer, die an der Masche in Haldensleben wohnen, gab es am Sonnabend ein lautes Erwachen. Mit mehreren Kanonenschüssen wurde um kurz nach 10 Uhr der 20. Schützentag des Kreisschützenverbandes Ohrekreis begonnen. Delegierte aus 34 Vereinen nahmen an der Veranstaltung im Gildehaus an der Masche teil. Anlässlich des Jubiläums, der Bund wurde vor 20 Jahren - am 9. September 1993 - gegründet, kamen auch zahlreiche Ehrengäste. Darunter Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Rita Mittendorf (SPD) und Ralf Geisthardt (CDU). Auch der Börde-Landrat Hans Walker (CDU) war gekommen, um den Ohrekreis-Schützen zu ihrem 20-jährigen Bestehen zu gratulieren.
Stahlknecht betonte in seinem Grußwort, welch hohen gesellschaftlichen Stellenwert die Schützen im Kreis haben. Dem aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl angetretenen Kurt Flohr zollte der Minister größten Respekt: "Du warst immer gradlinig und ein Vorbild für die ganze Region." In Anlehnung an die jüngsten Debatten im Landtag sprach sich Stahlknecht dafür aus, die Schießstände, die sich in unmittelbarer Nähe zu Schulen befinden, künftig zu verlegen. "Wir sollten vermeiden, dass Stimmung gegen die Schützen gemacht werden kann. Ich jedenfalls stehe zu unseren Schützen", so der Minister. Rita Mittendorf, selbst in einem Schützenverein aktiv, sagte dazu: "Wir müssen aber auch mit kritischen Stimmen sachlich umgehen."
In seinem letzten Jahresbericht in seiner Funktion als Kreisschützenmeister legte Kurt Flohr den Schwerpunkt auf die sportlichen Erfolge. So habe man auf Kreisebene Wettkämpfe in 26 Disziplinen absolviert. "Zehn Disziplinen davon sind olympisch", unterstrich Flohr. Er brach eine Lanze dafür, dass Schusswaffen als Sportgeräte zu sehen sind. Als Chance für eine zunehmende Akzeptanz nannte Kurt Flohr das Beispiel Biathlon. "Biathlon ist zur besten Sendezeit angekommen. Das ist eine Chance."
Abschließend stand die Wahl des neuen Vorstandes auf dem Programm. Dabei wurde der Ehrenvorsitzende des Schützenvereins Barleben, Wolfgang Rost, einstimmig zum neuen Kreisschützenmeister gewählt. Ebenfalls einstimmig fiel die Wahl zum Stellvertreter aus. Dieses Amt bekleidet ab sofort Rolf Grobe aus Bebertal.
Kurt Flohr wurde zum Ehrenkreisschützenmeister ernannt. "Das war am Ende eine sehr bewegende Veranstaltung. Da sind auch bei angeblich harten Männern Tränen geflossen", sagte Flohr gestern im Gespräch mit der Volksstimme. Neben seinem Ehrentitel erhielt Flohr auch einen Jagd- dolch auf dem seine Dienstzeit eingraviert war. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes. Von 1993 bis 2005 war Kurt Flohr zweiter Vorsitzender, danach übernahm er den Vorsitz.