Harzer Blitzergruppe Sichere Schulwege in Halberstadt
Zum Schulstart sind erstmals viele Abc-Schützen auf den Halberstädter Straßen unterwegs. Wie sich die Harzer Blitzergruppe für sichere Schulwege engagiert.

Halberstadt - Sichere Schulwege sind ein zentrales Anliegen der Harzer Blitzergruppe, so deren Chef Denny Behrendt. Spätestens ab Donnerstag, 17. August, wird es noch lebhafter im Stadtbild Halberstadts. Dann sind die Sommerferien Geschichte und das neue Schuljahr beginnt.
In den kommenden Tagen sind in der Kreisstadt laut Stadtverwaltung Halberstadt zusätzlich etwa 300 Abc-Schützen unterwegs, die sich erstmals auf den Weg durch die Stadt zur Schule begeben. Ein Fakt, auf den vor allem die tausenden Kraftfahrer in der Kreisstadt sowie im gesamten Landkreis Harz achten müssen, betont Denny Behrendt von der Harzer Blitzergruppe. Der Initiative gehören 50.715 Follower an, und sie ist auf Facebook, Instagram und Youtube aktiv.
„In diesem Jahr verteilen wir im gesamten Landkreis 45 Banner, die Verkehrsteilnehmer auffordern, mit dem Tempo runterzugehen und Rücksicht zu nehmen“, berichtet Denny Behrend. Die Banner seien bereits im vergangenen Jahr an alle Paten der Aktion verteilt worden, die die Aktion unterstützen. Da seien Kitas, Schulen, Vereine, Firmen und Bürger dabei. „So muss ich nicht mehr überall selbst herumfahren. Die Paten hängen die Banner dann vor dem Start ins neue Schuljahr selbst auf“, sagt der Halberstädter.
Außerdem nutzt die Blitzergruppe verstärkt in Halberstadt LED-Werbetafeln, um auf die Schulwegsicherheit aufmerksam zu machen. „Viele Partner unterstützen uns und stellen ihre Werbetafeln für kurze Spots zur Verfügung. So unter anderem das Restaurant 800 Grad, das Kino, Auto Bögelsack und in Wernigerode die Wohnungsbaugesellschaft.“
Eine Premiere feiert die Blitzergruppe in diesem Jahr in der Friedenstraße in Halberstadt. Nachdem im vergangenen Jahr dort für acht Wochen eine mobile Geschwindigkeitstafel installiert wurde, sind es in diesem Jahr zwei - eine für jede Fahrtrichtung, informiert Denny Behrendt. Sie zeigen den Verkehrsteilnehmern nicht nur die Geschwindigkeit der Fahrzeuge an, sondern registrieren auch, wie viele Pkw und Lkw dort entlang fahren.
„Die Friedenstraße ist nicht nur von der Verkehrsbelastung ein Hotspot in Halberstadt. Außerdem besuchen in diesem Jahr nach der Zusammenlegung von Käthe-Kollwitz-Gymnasium und Martineum mehr ortsunkundige Schüler die Schule an der Friedenstraße, da muss man die Kraftfahrer mitnehmen“, sagt Denny Behrendt. An der nun zum Martineum Halberstadt gehörenden Schule werden Schüler von der fünften bis achten Klasse unterrichtet.
Vor allem für die fünften und sechsten Klassen sei die Schulwegsicherung über die Friedenstraße wichtig, informiert Janin Kahle, Schulverwaltungsassistentin des Martineums. „Wir haben in diesem Jahr 173 neue Fünftklässler und 145 Sechstklässler, gerade bei diesen Schülern ist Sicherheit ein wichtiges Thema. Wenn alle, auch die Kraftfahrer mehr sensibilisiert sind, ist das schon gut.“
Das die Friedensstraße zu den Straßen mit der höchsten Verkehrsdichte in Halberstadt und den damit verbundenen Gefahren gehört, zeigte die Auswertung der 2022 für acht Wochen installierten Geschwindigkeitstafel.
In der Zeit vom 18. August bis 13. Oktober passierten aus Richtung Klubhaus 284.739 Fahrzeuge den Messbereich, entgegengesetzt waren es sogar 311.729 Fahrzeuge, berichtete im Oktober 2022 Denny Behrendt. Die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit habe stadteinwärts bei 40,37 km/h und stadtauswärts bei 39,84 km/h gelegen. Was jedoch nicht bedeutet, dass alle Verkehrsteilnehmer sich dort an die Höchstgeschwindigkeit halten würden. Zweimal rasten dort nachweislich Fahrzeuge abends um 22 und 22.30 Uhr mit der unglaublichen Geschwindigkeit von 136 und 137 Kilometer pro Stunde durch.
Denny Behrendt ist gespannt auf die Auswertung in diesem Jahr. Er verspricht sich gerade bei der Verkehrsbelastung wichtige Erkenntnisse, die auch interessant für den geplanten Bau der Ortsumgehung Halberstadt sind. „Die Zahlen, von denen die Landesstraßenbaubehörde in ihrer Planung ausgeht, sind alt. Wir können mit den Tafeln in der Friedenstraße nagelneue Informationen vorlegen.“