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Stadtzeltlager Wasserspiel bei Lüttgenroder Feuerwehr

Für den Osterwiecker Feuerwehrnachwuchs ist das Stadtzeltlager der Höhepunkt im Jahr. Rund 150 Teilnehmer campten in Lüttgenrode.

Von Mario Heinicke 21.08.2018, 08:00

Lüttgenrode l Es sind die potenziellen Feuerwehrleute von morgen, für die das Zeltlager organisiert wird. Für dessen Gelingen engagieren sich viele aktive Kameraden, fährt die Stadtfeuerwehr auch „schwere Geschütze“ auf, wie die Gulaschkanone der Rohrsheimer Wehr. Diese ist in Wirklichkeit eine top ausgestattete Feldküche mit dafür ausgebildetem Personal.

Kult sind die Nudeln mit Tomatensoße, die jedes Jahr zum Auftakt-Abendessen den Camp-Teilnehmern gereicht werden. Aufwändiger in der Zubereitung sind die Mittagessen an den Tagen zwei und drei mit Buletten und Geschnetzeltem. Die gute Verpflegung ist wichtig, und sie klappt. Die Zubereitung der anderen Mahlzeiten sicherten die gastgebenden Lüttgenröder ab.

Lüttgenrodes Feuerwehr war als Ausrichter eingesprungen. Die Nachwuchsverantwortlichen Kathleen Schumann und Selina Bock hatten sich zunächst das Okay von Ortswehrleiter Thomas Heier geholt und danach bei Stadtjugendwart Andy Sido gemeldet.

„Wir haben das Zeltlager schon zum dritten Mal“, sagte Heier. An Helfern mangelt es nicht. Aus dem Ort und von den anderen Wehren. „Da muss man nicht groß bitten.“ Ein Camp mit einem Dutzend riesiger Zelte braucht schon für den Auf- und Abbau viele helfende Hände.

Kathleen Schumann hat als Kind früher auch kein Zeltlager ausgelassen. „Es hat immer Spaß gemacht, ist gut für die Gemeinschaft, dass alle miteinander klar kommen.“

„Es ist alles top organisiert“, lobte nicht nur Jörg-Andreas Altenburg. Der Jugendwart aus Göddeckenrode kann das gut einschätzen. „Das ist mein 13. Zeltlager.“ 2014 war das Dorf im Okertal auch schon selbst Ausrichter gewesen.

Mit 18 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen reisten die Göddeckenröder an. Geschlafen wurde auf Feldbetten oder Luftmatratzen. Es ist während der Vorbereitung an Vieles zu denken, bis hin zum Sonnenschutz für die Knirpse.

Diesen benötigten die Kinder und Jugendlichen für die erste große Aktion im Camp aber nicht. Denn es handelte sich um eine Nachtwanderung durch das Dorf. Mit lebendigen Gespenstern, von neun Lüttgenröder Jugendlichen gemimt. Schon der Wegename „Schnakengrund“ klingt ein bisschen gruselig. Übertrieben wurde es aber nicht. „Die Kinder sollten ja danach noch schlafen können“, sagte Kathleen Schumann.

Am Sonnabend ging es raus in die Natur. Der Orientierungsmarsch stand an. Durch die Feldflur nach Osterwieck ins Sommerbad. Vor den Badefreuden mussten mehrere Stationen absolviert werden, deren Organisation bei den betreuenden Feuerwehren lagen. Das begann am Lüttgenröder Sportplatz mit dem Flechten von Feuerwehrschläuchen, einer spaßigen Idee der Göddeckenröder. Am Gerätehaus ging es dann um Feuerwehrwissen und -können. Dabei erfüllten am Wochenende übrigens 32 Mädchen und Jungen die Aufgaben für das Jugendflamme-Abzeichen.

An einem Weg in der Feldflur hatte sich derweil die Feuerwehr Bühne mit ihrem Löschfahrzeug postiert. „Ich dachte, bei der Hitze machen wir etwas mit Wasser“, sagte Bühnes Jugendwart Pascal Löhr, der die Station mit Annalena Weißer von der Feuerwehr Hoppenstedt betreute. Durch Schwämme war ein Eimer mit Wasser zu befüllen. „Wir sind mit fünf Betreuern beim Zeltlager“, sagte Löhr. „Deshalb betreuen wir heute zwei Stationen.“

Ergebnisse beim Orientierungsmarsch gab es auch. Bei den Kinderfeuerwehren gewann Osterode vor Lüttgenrode und Göddeckenrode. Hessen war bei der Jugend vorn, gefolgt von Osterode und Bühne.

Zum Austoben der Kinder konnte die Stadtfeuerwehr erstmals auf eine eigene Hüpfburg zurückgreifen. Sie war vor wenigen Tagen geliefert worden und ist das Ergebnis einer Spendenaktion, die seit Ende vergangenen Jahres lief.

17 Sponsoren aus der Stadt Osterwieck haben dafür gesorgt, dass nun die Hüpfburg samt Anhänger sowie knapp weitere 20 Spiele für den Feuerwehrnachwuchs zur Verfügung steht. Die Aktion war über eine Werbefirma organisiert worden. Die Ortswehren bekommen die Hüpfburg kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenso die Sponsoren, die sich an der Aktion beteiligten. Auf diese Weise wird sie auch in einem Monat beim Osterwiecker Mittelstraßenfest stehen. Andere Interessierte können den Anhänger samt Inhalt von der Stadt mieten. Angelegt ist das Hüpfburg-Projekt auf fünf Jahre.

Letztendlich geht es da-rum, die Feuerwehr für Kinder noch attraktiver zu machen. 141 Mädchen und Jungen sind derzeit in elf Jugend- und sieben Kinderfeuerwehren aktiv. Stadtjugendwart Andy Sido freut sich, dass dieses Jahr in Dardesheim eine Jugendwehr und in Veltheim eine Kinderfeuerwehr neu hinzugekommen sind.