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Cecilienstift Halberstadt startet offiziell mit dem Umbau ihres ehemaligen Altenheimes Sternenhaus erstrahlt bald in neuem Glanz

Von Christina Stapel 25.06.2012, 03:39

Der Startschuss zur Sanierung des Sternenhauses ist gefallen. In dem 2010 geschlossenen Altersheim sollen 14 altersgerechte Wohnungen entstehen. Die Kosten von einer Million Euro werden durch Eigenmittel, Förderprogramme und einen Kredit finanziert.

Halberstadt l Die Sanierung des Sternenhauses ist eine Herzensangelegenheit für sie, erzählt Schwester Veronika. Die 62-Jährige arbeitet seit 1975 im Cecilienstift und war hier bis zur Schließung des Altenheims vor zwei Jahren als Pflegerin tätig. Mit ehemaligen Bewohnern des Gebäudes, die seit der Schließung im Cecilienstift untergebracht sind, hat sie ihr einstiges Zuhause besucht. "Zum Kaffeetrinken und um wieder ein heimisches Gefühl zu bekommen."

Das 1785 erbaute Gebäude in der Sternstraße wird nun saniert. Bei einem Rundgang durch das Haus erklärt Holger Thiele, welche Veränderungen durch den Umbau erreicht werden. Über eine Million Euro wird die Sanierung kosten. "Wir finanzieren das unter anderem durch einen Eigenanteil von 280 000 Euro", erklärt der Verwaltungsdirektor des Cecilienstifts. Wie Thiele weiterhin sagt, wird der restliche Betrag durch das Förderprogramm städtebauliche Modellvorhaben vom Land Sachsen-Anhalt und durch einen zinsvergünstigten Kredit für altersgerechten Umbau abgedeckt. Im Zuge der Sanierung entstehen 14 Ein- und Zweiraumwohnungen in der Größe von 36 bis 58 Quadratmetern. "Sechs von ihnen werden rollstuhlgerecht und die rest- lichen acht barrierefrei umgebaut", so der Verwaltungsdirektor.

Zudem sind zwei Balkone und ein Fahrstuhlturm auf der Rückseite des Hauses geplant, den die Bewohner über ihren Balkon erreichen können. "Der Aufzug wird ebenfalls rollstuhlgerecht sein, so können die Bewohner direkt zum Garten runterfahren", erzählt Bauleiterin Ursel Hülsdell. Die Sanierung solch eines historisch wertvollen Gebäudes bringt so einige Schwierigkeiten mit sich, wie sie sagt: "Uns ist es wichtig, die historischen Räume zu erhalten und die Gemeinschaftsräume so herzurichten, dass sie für Besucher zugänglich sind. Problematisch ist dabei die Holzverkleidung an Wänden und den Decken. Wir mussten einige Ausnahmegenehmigungen wegen des Brandschutzes beantragen. Da wir einen Brandmelder einbauen, ist das kein Problem." Auch die kunstvoll verzierten Kacheln im historischen Dampfbad werden nicht einfach wegsaniert, sondern für das Badezimmer, das hier entsteht, neu aufbereitet.

"Ein Glückspilz, wer in diese Wohnung zieht", findet Ingeborg Meinecke vom Kuratorium. Der Umbau des Gebäudes soll bereits im kommenden Jahr abgeschlossen werden. "Schon jetzt haben wir Mieter für alle Wohnungen", erzählt Uta Paulmann vom Cecilienstift. Sogar eine Warteliste gebe es, wie sie verrät.

Für Schwester Veronika ist das Sternenhaus ihr Zuhause. "Wir Schwestern haben damals unterm Dach gewohnt, im Winter war es so kalt wie vor der Tür und im Sommer dagegen sehr warm." Sie freut sich, dass durch die Sanierung etwas grundlegend Positives für das Haus unternommen wird. Sobald der Umbau am Gebäude abgeschlossen ist, möchte sie in das Sternenhaus zurückziehen. "In diesem Haus herrschte immer eine sehr geistige und gemeinschaftliche Atmosphäre. Ich bin froh, dass hier wieder Menschen einziehen, die sich nach eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen können", sagt die 62- Jährige.