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Heimatvereinschefin Siegline Hübner reißt in Schlanstedt die Gäste mit / Viele Vereine tragen zum Erfolg bei Stimmungskanone legt beim Erntefest richtig los

30.09.2013, 01:18

Bei strahlendem Sonnenschein haben die Schlanstedter ihr traditionelles Erntedankfest gefeiert. Den Auftakt bildete traditionell ein ökumenischer Gottesdienst in der geschmückten Sankt-Martini-Kirche. Danach folgte ein Umzug zum Burgstall.

Von Dieter Kunze

Schlanstedt l Beim gemeinsamen Gottesdienst musste sich nicht nur Festorganisatorin Sieglinde Hübener in Geduld üben. Schließlich warteten draußen schon die Umzugsteilnehmer, um die geflochtene Erntekrone zum Burgstall zu tragen. Dort konnte die Stimmungskanone dann endlich richtig loslegen.

Die Vorsitzende des Heimatvereins "St. Martinus" und früher viele Jahre Leiterin der Schlanstedter Kindertagesstätte startete den Nachmittag ganz passend mit einem Lied von der Kartoffel, in das die Gäste gern einstimmten. Schließlich sollte sich das Erntedankfest in diesem Jahr um eben dieses Thema drehen.

Die Gottesdienstbesucher konnten sich über die Begleitung durch die Chorgemeinschaft Halberstadt freuen. Die Frauen und Männern fühlen sich seit Jahren mit dem Ort verbunden und sind öfter hier zu Konzerten zu Gast. Auch im Burgstall sorgten sie für Stimmung.

"Das Erntedankfest wird hier sichtbar durch liebevoll geschmückte Blumen und Früchte", sagte Pastorin Stefani Jäger. Alle hier Versammelten verbinde der Dank, dass die Ernte gut eingebracht wurde. Ihr Schwerpunktthema waren Schätze, die schon in den Märchen als Geld, Gold und Edelsteine vorkommen. "Viele meinen, ich habe keine Schätze." Doch nicht nur Materielles, sondern viele Erinnerungen gehören zu den Schätzen. "In der Flutkatastrophe haben viele Menschen ihre Schätze verloren", erinnerte die Pastorin.

Gemeindereferentin Heidi Klimmasch von der Katholischen Pfarrei Badersleben gestaltete zusammen mit Stefani Jäger den Gottesdienst und verteilte zum Schluss mit der Pastorin Brot und Weintrauben.

Die Schlanstedter Erntekrone tragen zum Umzug in jedem Jahr Vertreter eines anderen Vereins. Diesmal wurde sie im Auftrag des Heimatvereins von Yves Kobe und Steffen Affolter - Mitorganisatoren des Seifenkistenrennens - aus der Kirche geholt. Der zwölfjährige Lauritz Neubauer durfte mit einem kleinen, geschmückten Gartenfahrzeug den Umzug anführen.

Im Burgstall warteten schon jede Menge Gäste, darunter die Landtagsabgeordnete Frauke Weiß und Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (beide CDU). Nach der Begrüßung durch Sieglinde Hübner, die sich passend gekleidet hatte, folgte der Ansturm auf das von vielen Frauen bestückte Kuchenbuffet.

Viel Beifall gab es für den Auftritt der Schlanstedter "Tanzmäuse". Die acht Mädchen aus der ersten bis dritten Klasse hatten unter Leitung von Bettina Heine und Jeanette Ahrens zwei Tänze einstudiert. Zunächst tanzten die Kleinen mit farbigen Tüchern zu der "Fabelhaften Welt der Amélie", dann ging es flott mit dem Hit "Jambo, Mabo" weiter. Die Gruppe übt jeden Montag ab 16 Uhr in der Schlanstedter Turnhalle und freut sich über weitere Mitglieder.

Vor dem Burgstall kamen vor allem Romana und Sarah Mischorr sowie Kathrin Kube ins Schwitzen. Sie boten frisch gebratene Kartoffelpuffer sowie Pellkartoffeln mit Quark an. Natürlich durfte auch ein Grill nicht fehlen.

Für die Kinder gab es die Möglichkeit, sich am Pusterohr auszuprobieren und kleine Preise mitzunehmen. Yvonne Heimlich und Josephine Rückwoldt boten den Kindern an, auf dem Rücken eines Pferdes oder eines Esels eine Runde zu drehen. Auch die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr sorgten für Unterhaltung der jüngeren Festbesucher.

Ebenso trugen die Akteure der Modenschau im Stil der 1960er Jahre zum Gelingen des Festes bei. Vereinsvorsitzende Sieglinde Hübner freute sich über weitere Zuschauer, die am Nachmittag den Weg zur Schlanstedter Burg fanden. Das mache Mut, die nächsten Veranstaltungen zu organisieren.

Bald starten die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt, der zum dritten Advent geplant ist. Bevor am Sonntag, dem 15. Dezember, rund um die Heimatstube wieder gefeiert wird, trifft man sich zum gemeinsamen Plätzchenbacken im Heimatmuseum.