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Straßenbau Ärger mit einer Buckelpiste

Die Kreisstraße 1324 zwischen Halberstadt und Veltensmühle befindet sich in einem miserablen Zustand. Das stößt auf Kritik.

Von Jörg Endries 19.01.2018, 13:00

Halberstadt l Es gibt Feldwege, die sich in einem besseren Zustand befinden als die Kreisstraße 1324 zwischen Halberstadt und Veltensmühle. Die Buckelpiste schüttelt Fahrzeuge und Fahrer kräftig durch, Menschen mit empfindlichen Mägen sollten nicht direkt nach einer Mahlzeit die Straße befahren. Irgendwann in der Vergangenheit hat die kopfsteingepflasterte Kreisstraße einen Bitumenüberzug bekommen. Der zerbröselt und nutzt sich ab. Resultat: Die Randbereiche weisen große Löcher und Abbrüche auf, die Straße ist sehr wellig. Nutzer kritisieren, dass der für die Verkehrs­trasse zuständige Landkreis Harz die Straße vernachlässigt. Zu ihnen gehört Peter Wind­hövel aus Veltensmühle.

„Auf der K 1324 aus Halberstadt kommend Richtung Mahndorf ist der Fahrbahnrand links zum großen Teil durch den Schwerlastverkehr (Ernte- und landwirtschaftliche Fahrzeuge) ausgefahren und weist zum Teil ­gefährliche Vertiefungen für den Gegenverkehr auf. Mein Pkw hat dort aufgrund des schlechten Straßenzustandes schon zweimal einen Federbruch gehabt“, ist Peter Windhövel verärgert. Hinter dem Ortsschild (Ortslage Veltensmühle) reihe sich ein Schlagloch an das andere. Auf der linken Seite, wo sich eigentlich ein Fußweg befinden sollte, klaffen ebenfalls große Löcher. „Verursacht durch den Schwerlastverkehr.“ Im weiteren Verlauf sei die linke Fahrbahn-/Fußgängerseite auch im Bushalte­stellenbereich mit Schlaglöchern und Fahrbahnvertiefungen übersät. „Bei Frost ist das höchst verkehrsgefährdend, besonders für Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel und Radfahrer. Hier ist dringend fachmännische Abhilfe durch Kanalisa­tion/Fahrbahnerhöhung zwecks Ablauf von Regenwasser in den Tintelenegraben erforderlich“, schlägt der Veltensmühler vor.

Manuel Slawig, Sprecher des Landkreises Harz: „Das gesamte Kreisstraßennetz des Landkreises Harz wird vom Kreisstraßenbauhof unterhalten und instand gesetzt. Dazu gehören auch regelmäßige Kontrollen, sodass Schäden an den Kreisstraßen wie an der besagten K 1324 aufgenommen werden.“

Eine Erneuerung der K 1324 ist vor 2020 nicht geplant, da die Fördermittel für den kommunalen Straßenbau in den letzten Jahren stark gekürzt wurden, so Manuel Slawig. Der Landkreis hofft ab 2020 auf ein neues Fördermittelprogramm und hat bereits Mehrbedarf angemeldet.

Nach dem Winter werden umfangreiche Straßenausbesserungen wie die Beseitigung von Schlaglöchern, die Bankett­erneuerungen und auch die Oberflächensanierungen stattfinden. „Die K 1324 hat dabei Vorrang“, betont der Sprecher.

Peter Windhövel kritisiert außerdem die Verunreinigung des Tintelenegrabens durch Umweltsünder. „Es werden dort so viele Hausabfälle hinein geworfen. Hier sollten Schilder angebracht werden, die eine Ahndung von Gewässerverunreinigungen androhen.“ Außerdem weist er daraufhin, dass es auf einem Hof in der Mahndorfer Landstraße beim Hochwasser Ende Juli 2017 eine Fahrbahnabsenkung im Bereich des früheren Mühlengrabens gab. Die Stadt Halberstadt habe lediglich eine Absperrung errichtet, mehr nicht.

Auf diese Hinweise hat die zuständige Stadtverwaltung Halberstadt am gestrigen Donnerstag prompt reagiert. „Der Außendienst der Ordnungsabteilung ist sofort zur Tintelene gefahren, um dem Hinweis des Volksstimme-Lesers ­nachzugehen. Die Mitarbeiter haben die gesamte Länge der Tintelene entlang der Mahndorfer Landstraße kontrolliert und lediglich zwei Müllsäcke und einen Altreifen gefunden und gleich entsorgt“, informierte Ute Huch, Sprecherin der Stadtverwaltung Halberstadt.

Die Schadstelle auf dem Hof an der Mahndorfer Landstraße sei der Tiefbauabteilung der Stadt bekannt. „Aufgrund der Dringlichkeiten anderer Arbeiten konnte die Reparatur 2017 nicht mehr beauftragt werden. Es geht keine akute Gefahr von der Schadstelle aus“, so Ute Huch. Der Stadt- und Landschaftspflegebetrieb wird die Stelle öffnen, um festzustellen, welche Reparaturarbeiten erforderlich sind, die dann ab März erfolgen sollen.