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Straßenbau Startschuss für Ortsumgehung

Minister Thomas Webel gibt den Startschuss für den Bau der Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben.

Von Jörg Endries 11.11.2015, 00:01

Halberstadt/Harsleben l Schweres Baugerät arbeitet bereits an den Konturen der neuen B 79 – der künftigen Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben. Im Verlauf der neuen Bundesstraße haben Bagger Teilbereiche freigelegt, die in den kommenden Monaten gründlich von Archäologen untersucht werden. Den offiziellen Startschuss für den Bau der Ortsumgehung haben am Montagnachmittag Landesbauminister Thomas Webel (CDU) und Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, zwischen Halberstadt und Harsleben an der alten B 79 gegeben.

32,9 Millionen Euro hat der Bund für den Bau der 7,3 Kilometer langen Ortsumgehung zwischen der B 81 nordöstlich von Halberstadt und der B 79 am Abzweig Westerhausen hinter Harsleben zur Verfügung gestellt. 4,6 Millionen Euro stehen für den Grundstückskauf bereit. Insgesamt 11 Bauwerke, darunter eine neue Brücke über die Eisenbahnlinie Halberstadt-Halle, gehören zum Vorhaben. Mit der Fertigstellung der Straße rechnet Uwe Langhammer, Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Ende 2019.

"Das ist gut angelegtes Geld. 16 600 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden sind im Bereich der B 81 und der B 79 eine erhebliche Verkehrs- und Emissionsbelastung. Die muss aus Halberstadt und Harsleben heraus“, plädierte Enak Ferlemann. Der Parlamentarische Staatssekretär hofft, dass der erste Bauabschnitt um Harsleben herum 2018 fertiggestellt ist. „Das ist eine gute Perspektive zur Lösung der Verkehrsprobleme.“

„Vor fünf Monaten hätte noch niemand daran geglaubt, dass wir in diesem Jahr schon bauen können“, erinnerte Landesbauminister Thomas Webel. Er zeigte sich erleichtert, dass trotz einer Klage gegen den Trassenverlauf Baurecht erteilt werden und die Arbeiten beginnen konnten. „Wir sind dem Bund dankbar, der die Zusage zur Finanzierung des Projekts im Juli erteilte.“

Harslebens Bürgermeister Holger Bauermeister (CDU) freute sich: „Die Ortsumgehung verbessert für viele Bürger des Dorfes die Lebensbedingungen.“ Vor allem die Anwohner der Halberstädter und der Quedlinburger Straße, vor deren Haustüren täglich tausende Fahrzeuge vorbeirollen, könnten mit der Fertigstellung der Ortsumgehung im wahrsten Sinn des Wortes durchatmen. Die Bewohner der neuen Seniorenanlage an der Quedlinburger Straße würden dann endlich mitten im Ort wohnen. Derzeit trenne die vielbefahrene Straße die Wohnanlage vom Dorf.

Uwe Langhammer betonte beim Thema Umwelt- und Naturschutz, dass man sich beim Bau der Ortsumgehung in einem seniblen Gebiet bewege und streng an die Vorgaben halten werde. So seien bereits einige Feldhamster-Populationen umgesiedelt worden, im Frühjahr folgen weitere. Für Fledermäuse werden Schutzwände errichtet. Außerdem grabe man Bäume aus und pflanze sie um, weil auf ihnen der Eremit lebt – ein unter Schutz stehender Käfer.