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  7. Tag der Familie rückt das Wohlbefinden in den Blick

Zeitlich begrenzte Lern- und Spielmöglichkeiten kommen bei Kindern gut an, doch Eltern haben noch mehr Wünsche Tag der Familie rückt das Wohlbefinden in den Blick

Von Constanze Arendt-Nowak 31.05.2012, 05:21

Das Elternkuratorium sieht die Bornstedter Kita "Kuschelnest" bei Investitionen durch die Gemeinde immer in der zweiten Reihe. Das wurde auch beim ersten Tag der Familie, bei dem das Wohlbefinden der Kinder im Mittelpunkt stand, deutlich.

Bornstedt l Ein Nachmittag ganz in Familie - damit versuchte das Team der Bornstedter Kindertagesstätte am Dienstag etwas Neues. Und traf damit den Nagel auf den Kopf. Bei bestem Wetter waren alle Sitzplätze an den Kaffeetafeln von Eltern und Großeltern besetzt. Die Kinder konnten unterdessen viel erleben, denn sowohl das Gesundheitsamt und der Zahnärztliche Dienst des Landkreises als auch die Kreisverkehrswacht im Landkreis Börde hatten ihre Stände aufgebaut. "Das hat alles etwas mit dem Wohlbefinden unserer Kinder zu tun", erklärte Kita-Leiterin Dorothee Arnecke den Hintergrund der Idee. Der Tag der Familie sei auch als Aktionstag in Deutschland vor zwei Wochen begangen worden und sollte jetzt ebenso wie bereits die Aktionstage der Milch und des Wassers stetig in den Kindergartenalltag integriert werden.

An jedem Stand waren die Kinder und Erwachsenen bei Aktionen gefragt. So zeigten Katrin Kniep und Anja Röper vom Zahnärztlichen Dienst, wie man richtig Zähne putzt. Karin Haack vom Gesundheitsamt hatte gesunde Brothäppchen geschmiert, zeigte den Kindern aber auch, wie viel Zucker in verschiedenen Lebensmitteln steckt. Die Helfer der Kreisverkehrswacht hatten einen Parcours mit Einbahnstraßen, einem Fußgängerüberweg und einem Kreisverkehr aufgebaut, in dem die Mädchen und Jungen ihr Geschick im Umgang mit Rollern und kleinen Traktoren beweisen konnten. Man konnte den Kindern anmerken, wie viel Spaß es ihnen bereitete, einmal etwas Neues auszuprobieren.

Gleich ausprobiert wurden auch die Kinderfahrzeuge, die die Bürgermeisterin der Hohen Börde Steffi Trittel zum Tag der Familie mitbrachte. Eine Runde nach der anderen drehten die Mädchen und Jungen damit. Doch die Gefährte ähnelten einem Tropfen auf dem heißen Stein. Denn die Wunschliste, die die Mitglieder des Elternkuratoriums aufgestellt haben, ist noch viel länger.

Bei einer Begehung der Einrichtung hatten sie sich bereits im Februar einen Überblick über nötige Ersatzbeschaffungen und Reparaturmaßnahmen gemacht und um möglichst schnelle Realisierung der Maßnahmen gebeten. Eine defekte Kinderspielküche, veraltete Heizkörper mit reparaturbedürftiger Verkleidung, ein fehlender Bewegungsraum und teilweise 30 Jahre alte Spielbereiche sind nur einige Beispiele, die bemängelt werden. "Der Investitionsbedarf ist hoch, und wir haben das Gefühl, dass die Bornstedter Kindertagesstätte immer hinten an steht", erklärte Silke Patermann vom Elternkuratorium.

Bürgermeisterin Steffi Trittel konnte die Aufregung nicht verstehen. "Allein 2011 hat die Gemeinde für die Kita in Bornstedt 30000 Euro zugeschossen, das kann man einmal auf die 19 Kinder herunterrechnen", sagte sie. Man sollte mit den Wünschen realistisch umgehen und sich von Träumereien verabschieden. Sie wies auch eine mögliche Panikmache, dass es die Einrichtung in Bornstedt in einigen Jahren nicht mehr gibt, entschieden zurück. "Wir brauchen die Kita-Plätze doch", so Trittel, die versprach, Wünsche zu berücksichtigen, soweit finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.