1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Trotz Mega-Störfalls wird im Langensteiner Freibad neuer Besucher-Rekord markiert

Schwimmmeister fallen im Hochsommer aus / Partner meistern Hürde und locken 12 500 Gäste an Trotz Mega-Störfalls wird im Langensteiner Freibad neuer Besucher-Rekord markiert

Von Dennis Lotzmann 18.09.2013, 03:06

Eine traumhafte Saison liegt hinter den Mitgliedern des Langensteiner Freibad-Fördervereins. Dank des Sommerwetters wurden 12 500 Gäste im Bad gezählt und ein neuer Rekord markiert. Dabei türmten sich während der hitzigen Tage einige Hürden auf, die Hand in Hand mit den Partnern genommen werden mussten.

Halberstadt/Langenstein l Die Sonne brennt bei satten 30 Grad Celsius. Die Hitzegeplagten sehnen sich nach dem Sprung ins kühle Nass, doch im Freibad fehlt der wichtigste Mann am Beckenrand: der Schwimmmeister. Was für ein Freibad im Hochsommer sprichwörtlich der größtmögliche Störfall sein kann, ist in der Langensteiner Anlage in diesem Jahr tatsächlich Realität geworden. Die beiden Bauhof-Mitarbeiter der Gemeinde, die in den Sommermonaten stets in die Rolle der Schwimmmeister schlüpfen, fielen krankheitsbedingt über eine längere Zeit aus.

Ein Umstand, der den Mitgliedern im Freibad-Förderverein großes Kopfzerbrechen bereitet hat. Allerdings nur kurzzeitig. "Dank freiwilliger Helfer und dank der Kooperation mit dem Freizeit- und Sportzentrum in Halberstadt sowie der Stadtverwaltung haben wir auch diese Hürde genommen", berichtet Vereins-Vizechefin Carmen Giese.

"Ich habe eine ganz klare Philosophie - selbst wenn hinter den Kulissen mal die Säge klemmt, darf der Kunde davon nichts merken."

Gido Maak, Freizeit- und Sportzentrum Halberstadt

Als das personelle Problem akut geworden war, habe Gido Maak vom Freizeit- und Sportzentrum (FSZ) sofort Vertreter nach Langenstein entsandt, um das Defizit am Beckenrand abzustellen. "Obendrein sind häufig und meist am Wochenende Mitglieder von Lebensrettungsgesellschaft und Wasserwacht sowie Freiwillige aus dem Ort eingesprungen, um die Sicherheit beim Badebetrieb zu garantieren", berichtet Carmen Giese. Andernfalls, bestätigen die beiden, hätte das Bad mitten im Hochsommer geschlossen werden müssen.

Die pragmatische Zusammenarbeit zwischen Verein, FSZ sowie den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung steht exemplarisch für das Anliegen, auf das in Langenstein gesetzt wird: reibungslose Kooperation im Sinne der Badegäste.

"Ich habe eine ganz klare Philosophie - selbst wenn hinter den Kulissen mal die Säge klemmt, darf der Kunde davon nichts merken", bringt es Gido Maak auf den Punkt. Und das sei, sagt er mit Blick auf den Förderverein als Partner, auch in diesem Sommer gelungen.

Eine Bilanz, die Vereinsvorstandsmitglied Giese eins zu eins bestätigt: "Obwohl wir gut und gern 4000Badegäste mehr registriert haben als 2012 und mit jenen personellen Problemen zu kämpfen hatten, ist die Saison ein voller Erfolg geworden." Ein Erfolg, der sich auch in Zahlen niederschlage: Mit rund 12 500 Besuchern sei ein neuer Nachwende-Rekord markiert worden.

Am Resultat hätten viele der insgesamt rund 250Vereinsmitglieder eine persönliche Aktie. Angefangen bei der Saisonvorbereitung mit Maler- und Maurerarbeiten über den täglichen Saisonbetrieb an der Kasse und dem Reinigen von Anlagen und Sanitärbereichen bis zur Pflege der Grünflächen hätten sich die Vereinsmitglieder eingebracht. "Und nicht nur an dieser Stelle helfen uns viele Freiwillige", erinnert Carmen Giese.

Auch andere Vereine aus Langenstein packten bei Bedarf mit an - beispielsweise die Feuerwehrleute beim Frühjahrsputz des Beckens.

Weitere Höhepunkte in der Saison waren das Sommerfest und zuletzt das Volleyballturnier um den Pokal des Oberbürgermeisters. Weil die Titelverteidiger aus Ströbeck verletzungsbedingt dezimiert waren, gingen gemischte Teams aus Langenstein, Halberstadt sowie Danstedt und Ströbeck an den Start. "Der Wanderpokal wird jetzt in Langenstein geparkt, um im nächsten Sommer erneut in den Mittelpunkt zu rücken", kündigt der Ströbecker Ortsbürgermeister Jens Müller (SPD) als Turnier-Initiator an.

Womit Müller den Blick in die Zukunft rückt. Und nicht nur er, sondern auch die übrigen Beteiligten. Im Verein wird schon darüber nachgedacht, wie die nächsten Reparaturen finanziert werden. "Der Rand des Schwimmerbeckens muss ebenso erneuert werden wie Teile des Sprungsturms", nennt Carmen Giese zwei Punkte. Obendrein gelte es, die Höhepunkte im Jubiläumsjahr vorzubereiten.

"Es ist unglaublich toll, wie die Langensteiner mit anfassen, um die Vereinsarbeit zu unterstützen. Dafür gebührt allen ein großer Dank."

Ursula Kirste, Ortsbürgermeisterin

Apropos Jubiläumsjahr: 2014 starten die Vereinsmitglieder mit einem Novum. Sie haben mit Unterstützung der Firma Nordsaat einen Heimatkalender herausgebracht, der in der Langensteiner Sparkassenfiliale angeboten wird. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt in die Vereinskasse.

Hoch erfreut über das Engagement im Freibad und im Ort ist Ortsbürgermeisterin Ursula Kirste (CDU): "Es ist unglaublich toll, wie die Langensteiner mit anfassen, um die Vereinsarbeit zu unterstützen. Viele packen auch im Ort mit an, um anstelle unserer beiden Gemeindearbeiter, die im Sommer im Freibad tätig sind, für Ordnung zu sorgen. Dafür gebührt allen ein großer Dank", so Kirste. Sie hofft nun, dass vor allem Jüngere dazu animiert werden, die Rettungsschwimmer-Prüfung abzulegen, um vergleichbare Probleme in der Zukunft zu vermeiden.

Und letztere soll es aus Sicht von FSZ-Mitarbeiter Gido Maak geben. "Sobald alle Zahlen vorliegen, werden wir uns zur Manöverkritik zusammensetzen. Aus meiner Sicht gibt es aber keinen Grund, der gegen eine Fortsetzung der Kooperation spricht", betont Gido Maak.