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20 Jahre Halberstädter Erdbeeren Trotz schlechter Ernte stürmen die Leute das Feld

11.06.2011, 04:33

Halberstadt (ck). "Dieses Jahr fällt die Ernte wegen der Trockenheit und der Nachtfröste im Mai nicht gut aus ", sagt Landeigentümer Günter Jacobs und blickt andächtig über sein Erdbeerfeld in die Ferne.

Nach der Wende kam der Hildesheimer nach Halberstadt und erwarb das sechs Hektar große Feld an der Bundesstraße 79 in Richtung Wolfenbüttel, das er teilweise verpachtet hat. Dort baut er nicht nur Erdbeeren zum Verkaufan, auch welche zum Selberpflücken. Das hat er damals schon in Hildesheim gemacht und war damit erfolgreich.

"Hier ist schöner schwarzer Boden. Da schmeckt alles", versichert der Landwirt, der auch Spargel anbietet. Doch dieses Jahr gibt es keine gute Ernte. "Letztes Jahr sind die Erdbeeren ersoffen. Dieses Jahr verdursten sie." Doch er hat es geschafft, seine Pflanzen vor dem Schlimmsten zu bewahren. Zwar fallen die Früchte nun etwas kleiner aus, schmecken aber mindestens genauso gut. Das wissen auch seine Kunden. Die meisten von ihnen hatten kein Glück mit den Erdbeeren, die sie in ihrem eigenen Garten angepflanzt haben und sind froh, dass sie bei Günter Jacobs Früchte bekommen können.

Von Mai bis Juli ist Erdbeersaison. Dann wird es voll auf dem Feld. Veronika Konrad aus Halberstadt kommt jedes Jahr zum Pflücken hierher. Die Früchte friert sie ein oder kocht davon Marmelade. Im Laden sind ihr die Erdbeeren zu teuer, sagt sie. Außerdem bekommt sie zu Pfingsten viel Besuch und möchte deshalb Tortenböden belegen.

Bis zum kommenden Mittwoch gibt es die Erdbeeren auf Günter Jacobs Feld zum speziellen Preis, entweder schon fertig abgepackt oder für weniger Geld zum Selberernten.

Günter Jacobs ist vollkommen glücklich mit seiner Entscheidung, nach Halberstadt zu ziehen. Hier möchte er alt werden, sagt er, weil es im Osten viel schöner ist.