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Harz Umweltskandal am Goldbach bei Halberstadt

Anhaltende Trockenheit hat wohl einen großen Umweltschaden verhindert. Unbekannte entsorgten in Langenstein Farbe in einem Regenwasserkanal.

Von Jörg Endries 01.10.2020, 01:01

Langenstein/Halberstadt l Farbe fließt in den Goldbach bei Langenstein. Am Dienstagabend, 29. September, gegen 18.45 Uhr rücken Hauptberufliche Wachbereitschaft Halberstadt und Freiwillige Feuerwehr Langenstein zum Untermühlenteich im Ortsteil von Halberstadt aus.

„An der Mündung eines Regenwasserkanals in den Goldbach hat sich ein weißer See gebildet. Eindeutig floss hier Farbe in den Goldbach“, sagt Sebastian Rindert, Chef der Langensteiner Wehr. Umgehend bauen die 13 Kameraden Ölsperren am Gewässer auf, um den entstandenen Umweltschaden einzugrenzen.

Am Mittwochmorgen kommen Mitarbeiter der Abwassergesellschaft Halberstadt (AWH), der kriminaltechnische Dienst des Polizeireviers Harz, Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde des Landkreises nach Langenstein. „Der kriminaltechnische Dienst nimmt Farbproben, um die Zusammensetzung zu ermitteln“, informiert Ronald Nossal von der Abwassergesellschaft Halberstadt, die den Regenwasserkanal betreibt. Sollte es sich um Farbe auf Wasserbasis handeln, seien die möglichen Folgen für die Umwelt nach seinen Worten nicht ganz so heftig. Dennoch sei es ein schweres Vergehen, Farbe auf diesen Weg zu entsorgen.

Der Tatort kann schnell ermittelt werden. „Im Amselgrund hat jemand mehrere Liter Farbe in den Regenwasserkanal gegossen“, berichtet Ronald Nossal. Die Feuerwehr sowie Mitarbeiter der Abwassergesellschaft können eindeutig den Ort, wo die Farbe illegal entsorgt wurde, im Amselgrund lokalisieren. Der Gully war noch weiß gefärbt. Der Kanal transportiert das im Wohngebiet anfallende Regenwasser direkt über den Pastorenberg zum Goldbach. Mit dem Wasser gelangte schließlich die Farbe in das Gewässer.

„Gott sei Dank führt der Goldbach derzeit aufgrund der Trockenheit wenig Wasser, sodass sich die Farbe direkt an der Kanalmündung angesammelt hat und von dort nicht abgeflossen ist. Sonst wäre der Schaden vermutlich noch viel größer gewesen“, berichtet Ronald Nossal. Mitarbeiter der AWH würden diesen Farbsee absaugen. Vorher musste bereits der Regenwasserkanal auf einer Länge von etwa 400 Metern mit Spezialtechnik komplett gereinigt werden.