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WWAZ saniert Klärwerk in Eigenregie - Ursprüngliche Kosten um mehr als 60 Prozent gesenkt Verband spart halbe Million in Hermsdorf

Von Maik Schulz 28.09.2013, 01:11

Die Hermsdorfer Kläranlage ist saniert. Anstelle der ursprünglich veranschlagten 700000 Euro hat der Wolmirstedter Wasser- und Abwasserverband (WWAZ) nur 200000 Euro ausgegeben - dank der Ausführung in eigener Regie.

Hermsdorf/Wolmirstedt l Nach knapp einjähriger Bauzeit -einschließlich der Planungsphase - kann der WWAZ den Abschluss der Sanierung der Hermsdorfer Kläranlage verkünden. Die im Wirtschaftsplan des Verbandes ursprünglich veranschlagten Kosten von 70000 Euro konnten auf 200000 Euro gesenkt werden. Das teilte der neue WWAZ-Geschäftsführer Jörg Meseberg mit. "Zum wiederholten Mal ist es dem technischen Bereich unseres Verbandes gelungen - auch im Vergleich mit anderen Fachplanern - zu zeigen, wie Ökologie und Kostenverantwortung besser in Einklang zu bringen sind", erklärt der Verbandsgeschäftsführer.

Aufgrund der zunächst vorgesehenen Kosten von 700000 Euro hatte der technische Controller des WWAZ, Claas Heinemann, die Reißleine gezogen. Seine damalige Einschätzung nach Rücksprache mit dem technischen Bereich des Verbandes lautete: "Das Planerische schaffen wir allein und die Umsetzung bekommen wir deutlich günstiger hin."

"Er sollte Recht behalten", erklärte WWAZ-Sprecher Norbert Franke und ergänzte: "In Eigenverantwortung mit den Kollegen aus dem Betriebsbereich ist das Hermsdorfer Klärwerk von Grund auf ertüchtigt worden. Unterm Strich konnte eine halbe Million Euro durch dieses Engagement eingespart werden."

Projekt nicht das erste Mal mit eigenen Kräften bewältigt

Der WWAZ-Sachgebietsleiter für Klärwerke Sascha Dolle hatte den laufenden Betrieb des Klärwerks geleitet. Er betonte: "Grundvoraussetzung war natürlich die Zusammenarbeit mit Ausrüstern, die ihr Handwerk verstehen. Nicht zuletzt gründet der Erfolg auf dem Eifer und den Fähigkeiten des eigenen Betriebspersonals bei der Durchführung der Umbauten. Derart umfassende planerische Arbeiten an Kläranlagen werden eigentlich üblicherweise an Dritte vergeben, zumal ein enormer Koordinierungsaufwand dazugehört. Immerhin gab es einen gehörigen Zeitdruck durch ständig zulaufende Abwasserströme. Allen Beteiligten gebührt große Anerkennung."

Schon einmal, Anfang 2000, hatte sich der WWAZ von einem beauftragten Ingenieurbüro getrennt. Damals hatten die Betriebsingenieure des WWAZ zusammen mit einem ortsansässigen Planungsbüro und mit eigenem Knowhow in Wolmirstedt eine Kläranlage gebaut. "Dieser Bau hatte die Hälfte dessen gekostet, was von weit her angereiste Planer seiner Zeit veranschlagt hatten. Diese waren ursprünglich aufgrund einer europaweiten Ausschreibung zunächst vom WWAZ mit der Planung beauftragt worden", berichtete der Verbandssprecher .