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Stadtverwaltung lässt neun Bäume aus privatem Besitz im Stadtgebiet aufstellen Weihnachten kann kommen - Christbäume warten nur noch auf ihren Lichterschmuck

Von Anett Roisch 27.11.2012, 02:23

Nicht nur die Herrnhuter Sterne sind bereits im Haldensleber Stadtgebiet verteilt, auch die Weihnachtsbäume sind aufgestellt. Bis zum Freitag sollen sie dekoriert sein und dann auf das bevorstehende Fest mit Lichterglanz einstimmen.

Haldensleben l "Ist das nicht ein Traumbaum?", schwärmt Margrit Eberhard und zeigt auf die Colorado-Tanne (Abies concolor), auch Grau-Tanne genannt. "Der Baum ist etwa 15 Meter groß. Die Grautanne muss aber gefällt werden, denn sie könnte umfallen. Da geht die Sicherheit vor", erklärt Dr. Ernst Eberhardt, der die Fällarbeiten auf seinem Grundstück an der Warmsdorfer Straße verfolgt. Der 81-Jährige weiß wovon er spricht, denn er ist ein wahrer Forstexperte. 1980übernahm er den Forstbetrieb Haldensleben, wurde 1981 zum Oberförster und später zum Landforstmeister befördert. Jetzt ist er im Ruhestand und schaut den Arbeitern des Stadthofes zu.

Unter Anleitung von Vorarbeiter Achim Reibiger, der die Koordination beim Aufstellen der städtischen Christbäume in seinen Händen hält, haben die Stadtmitarbeiter alles im Griff. Sie haben mit den Jahren ihre Erfahrungen beim Fällen und Wiederaufstellen der Christbäume gesammelt. Während Holztransportfahrer Fred Krzemien den Hebearm seinen Lasters bedient, wissen die Stadtarbeiter genau, was zu tun ist, damit das Schmuckstück nicht beschädigt wird. Steven Gödecke wirft seine Kettensäge an. Und schon kippt der Baum in die richtige Richtung. Mit dem Hebearm wird der Baum - vorsichtig wie ein rohes Hühnerei - auf den Anhänger gelegt.

Zehn Meter große Blautanne steht auf dem Marktplatz

Die 25-jährige Edeltanne wird den Bahnhofsvorplatz schmücken. Ein zweiter Baum aus dem Garten der Familie Eberhardt, eine Blaufichte, bekommt seinen Ehrenplatz auf dem Postplatz.

Eine über zehn Meter große Blautanne wird auf dem Marktplatz postiert. Als eingespieltes Team bringen die städtischen Weihnachtsmannhelfer den Baum in die senkrechte Stellung. Wolfgang Gersch vom Stadthof fährt mit der Hebebühne bis fast zur Spitze, um den Baumhaltegurt wieder zu lösen. "Diese schöne Blaufichte haben wir von der Familie Bonath in Altenhausen geschenkt bekommen", freut sich Reibiger und bedankt sich im Namen der Stadt bei allen Baumspendern.

"Schon seit 19 Jahren transportiere ich zu Beginn der Adventszeit den Weihnachtsbaum zum Haldensleber Marktplatz", erinnert sich Fred Krzemien. Viel Zeit zum Plaudern bleibt nicht, denn schließlich müssen bis zum Feierabend die Bäume ihren neuen Platz haben.

Insgesamt neun Bäume - alle aus Privatbesitz - werden in Haldensleben aufgestellt, so auch in Althaldensleben und auf dem Süplinger Berg. Mit etwa 1500 Lichtern soll im gesamten Stadtgebiet dann vorweihnachtliche Stimmung geschaffen werden. Für die Innenstadt allein kommen dabei rund 1000 Lichter zum Einsatz. Bis zum kommenden Freitag soll die Dekoration der Bäume angebracht sein.

Dabei wird von der Stadtverwaltung natürlich auch auf die Kosten geachtet. Vor vier Jahren hat der Stadthof begonnen, die Lichterketten weitestgehend auf energiesparende LED-Lämpchen umzustellen. Damit konnte der vorweihnachtliche Stromverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen Baumbeleuchtung um mehr als 90Prozent verringert werden. "Knapp 2000 Watt ,frisst\' die gesamte Weihnachtsbeleuchtung im Stadtgebiet - ungefähr soviel wie eine Waschmaschine", erklärt Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann.