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"Tee und Tratsch" in Weferlingen: Auch andere Themen sorgen für Gesprächsstoff Wolfgang Hubbe und die Hörsinger Historie

20.02.2012, 04:44

Weferlingen (aro) l Nicht nur Weferlingen stellten sich beim jüngsten "Tee und Tratsch" in der Bibliothek und Tourist-Information ein. Auch Gäste aus Everingen, Etingen und Walbeck stellten sich ein, um Wolfgang Hubbe zuzuhören. Der Hörsinger las aus dem Buch "Unser Dorf - Hörsingen - Erinnerungen in Bild und Text". Er sei darum gebeten worden, betonte er. Die Weferlinger Arbeitsgruppe Fachwerkstraße, die die Veranstaltungsreihe "Tee und Tratsch" begründet hatte, bemüht sich immer wieder um interessante Themen für die unterhaltsamen Abende und sieht dabei auch in die Weferlinger Umgebung.

Bevor Wolfgang Hubbe nun aber aus der Hörsinger Chronik vorlas, ging es um Gott und die Welt. Um die Erarbeitung von Ortschroniken, um einen Wettbewerb für Chroniken, die von Laien geschrieben wurden, um eine Geschichtswerkstatt und einen Film über Weferlingen. Wolfgang Hubbe zeigte sich so, wie ihn viele kennen - kritisch, nachdenklich und diskutierfreudig. Und so blieb es an diesem Abend auch. Denn auch bei seinem Vortrag aus der Chronik, die er mit Unterstützung von Karl-Heinz Purps und Wilhelm Braumann zusammengestellt hatte, blickte er immer wieder auf, kommentierte und interpretierte.

Der Hörsinger stützte sich zunächst auf Aufzeichnungen früherer Chroniken, vor allem der von Peter Wilhelm Behrends. Die Kirchenbücher seien die ersten Chroniken gewesen, stellte er fest. Besonders beschäftigte er sich mit dem Leben der "kleinen Leute" damaliger Zeiten. Die Hörsinger mussten der Herrschaft in Erxleben Dienste leisten. "Anderthalb Stunden mit dem Gespann hin, zehn Stunden arbeiten und anderthalb Stunden wieder zurück", machte er den Arbeitsalltag deutlich. Und wenn jemand heiraten wollte, musste er das von der Herrschaft genehmigen lassen. "Da möchte ich nicht gelebt haben", kommentierte er.

Über 100 Chroniken sind übrigens schon verkauft.