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Sanierung Ein Fahrstuhl für die Sumpfburg

Die Oebisfelder Sumpfburg soll einen Fahrstuhl erhalten. Dieses Ziel gibt es schon lange, nun soll es verwirklicht werden.

Von Harald Schulz 23.11.2015, 00:01

Oebisfelde l Das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Oebisfelde soll endlich für den Tourismus, aber auch für eigene öffentliche Zwecke aufgewertet werden. Aus diesem einvernehmlichen Grund wurde das Vorhaben bereits in dem 25 Projekte umfassenden Entwicklungskonzept mit insgesamt 380 000 Euro aufgenommen (Volksstimme berichtete).

Dass diese Aufwertung notwendig ist, darüber besteht bei Stadtbürgermeisterin Bogumila Jacksch, Verwaltungschefin Silke Wolf, dem Oebisfelder Ortschaftsrat und seitens der beiden Oebisfelder Vereine unisono Einigkeit. Allerdings birgt nicht nur die historische Bausubstanz so einige Besonderheiten für Baumaßnahmen im 21. Jahrhundert. Und auch bei diesem Vorhaben sind Fördermittel nötig, die mit einem bis zu 80-prozentigen Zuschuss geradezu verlockend erscheinen.

Als wichtigste Baumaßnahme wird die Installation eines Fahrstuhls angesehen. Mit dieser Transportmöglichkeit soll es ermöglicht werden, den  Rittersaal auf der dritten Ebene zu erreichen.

Wie aus einer Übersicht der 58 Eheschließungen für das Jahr 2014 zu ersehen ist, gaben sich 17 Paare in den Trauzimmern der Burg das Ja-Wort. In 2013 waren dort 14 Eheschließungen. Im Rittersaal waren es in 2014 insgesamt 9 und in 2013 nur eine Trauung weniger. Doch die Burg als Ort der Zweisamkeit gewinnt auch dank der Liebesbank immer weiter an Beliebtheit.

„Da mit den in der Regel jungen Brautleuten auch ältere Hochzeitsgäste dieser besonderen Zeremonie beiwohnen, würde ein Fahrstuhl die körperlichen Anstrengen erleichtern, für behinderte Menschen die Teilnahme erst ermöglichen“, lautet nur eine Begründung von Jacksch. Und die gleiche Argumentation kann für die Feierlichkeiten anlässlich der alljährlichen Festakte zur Jugendweihe angeführt werden.

„Barrierefreiheit gehört heute zum Muss für attraktive Sehenswürdigkeiten“, sieht die Stadtbürgermeisterin schnellen Handlungsbedarf. Mit dem Fahrstuhl und der Sanierung des Kaminzimmers könnte sich zudem ergeben, dass ein Rundgang auch bis in die für 100 000 Euro sanierte Kapelle ermöglicht wird“, so die Überlegungen von Jacksch.

Auch einig ist man sich darüber, dass eine Küche die Nutzungsmöglichkeiten der Räume bedeutend verbessern würde. Auch dafür wäre der Fahrstuhl ein deutlicher Zugewinn. Kulturelle wie  musikalische Veranstaltungen mit entsprechenden zusätzlichen kulinarischen Angeboten fürs Publikum, wie Imbisse, lassen Künstler stets aufhören.

Die Bürgermeisterin und Verwaltungschefin der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen stieß mit dem Vorhaben aber nicht nur auf hellauf begeisterte Ohren. Eine große Hürde stellt der Denkmalschutz dar. Im Interesse des Gesamtbildes des Ensembles waren zahlreiche Auflagen zu erfüllen. Herausgekommen sind insgesamt vier Entwürfe, die das Bauamt im Verlauf der Ortschaftsratssitzung am kommenden Dienstag ab 18.30 Uhr dem Ortschaftsrat erstmals vorstellen wird.

Wie Wolf erläuterte, läuft alles in Richtung von nur einer Variante für den Einbau des Fahrstuhls. Unmöglich, so Wolf, ist ein Anbau an das Außengemäuer. Für alle weiteren Schritte sollen nur schnell Beratungsergebnisse der beteiligten Gremien her. „Letztendlich beschließt  der Stadtrat über diese sicherlich wichtige Entscheidung für Oebisfelde“, stellt Wolf deutlich den Stellenwert dieses Vorhabens heraus.

Wichtig für die finanzielle Seite ist eine detaillierte Beschreibung, die die Wertschöpfung ausdrückt, die der Einbau des Fahrstuhls mit sich bringen wird. Und: Das Vorhaben muss im internen Ranking der Einheitsgemeinde ganz weit vorne landen.